UNDERPARTS - Wild swimming

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UNDERPARTS

Wild swimming LP/digital
Yo-Yo Records
Leise und etwas verstimmt beginnt das wild umherschwimmende Gerüst aus rostigem anarchischen Gesang, aufgeregten Riffs und ratternde Presslufthammer-Takte, die beim 11-Uhr-Zug zu Höchstform aufdrehen, ordentlich laut dröhnen, knarren und die Substanz aus Punk, Pop und Noise in einen ästhetischen Kontext bringen.

"Begging you" besitzt den Charme eines leicht und lockeren Sommerabenduntergangs, bei dem mensch sich verträumt und tief seufzend hinter den Horizont versinkt. "Tripped relatonship" indes entwickelt sich zu einem bodenstampfenden psychedelischen Rocksong, der es satt hat, am Bahnsteig auf den wartenden Zug zu warten und zu Fuß losmarschiert, mit Wut im Bauch. Gut, der verraucht zwar schnell, aber die Stimmung bleibt energiegeladen und wird getragen von depressiven Pop und selbstmitleidigen Riffs, die sich einer grundsätzlichen harmonischen Melodik verweigern, anstelle dessen eine kunterbunte Klanglandschaft lautmalen und eigene Akzente setzen: Kleckse aus Noise, Pop, Jazz und Folk, die weniger stürmisch drauf los hineingebratzt werden, sondern durchaus mit Gefühl und erhabenen Spiel ins Klangbild gestrichen werden. So bleibt Raum und Platz für viele instrumentale Schönheiten, die feste Strukturen auflösen und das Klangbild wild verschwimmen lassen.

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