Seit 30 Jahren macht Matze Rossi mittlerweile Musik und doch hat er wohl noch nie ein Album mit so viel Weitsicht und Blick für das große Ganze wie „Wofür schlägt dein Herz“ aufgenommen.

Es handelt von Stadtflucht, Naturliebe und tauscht die Spontanität seiner früheren Werke gegen minutiös ausgefeilte und breit gefächerte Klangarrangements ein. Matze Rossi hat seinen Akustikgitarren-Minimalismus abgelegt und mit durchdachten Songs ersetzt, in denen der Geist der Lumineers, Calexico oder Tom Waits lebt.

In all seiner inneren Ruhe und neuem Mut zur Weitsicht ist „Wofür schlägt dein Herz“ aber auch ein Manifest an die Menschlichkeit. Während Digitalisierung, soziale Netzwerke und Gesellschaftsdruck das Leben immer schnelllebiger und unpersönlicher machen, findet Matze Rossi auf seinem neuen Album immer wieder die richtigen Worte für die Personen in seinem Leben, die ihm etwas bedeuten. „Herz einer herzlosen Welt“ erweist sich so etwa als ergreifendes Liebeslied für seine Frau Miriam, dessen Refrain-Text aus einem Gedicht von Erich Fried adaptiert ist. In „Vogelmann“ erzählt der Sänger die Geschichte eines Freundes, der es nur schwer schafft, mit Menschen in Kontakt zu treten und dafür seine ganz eigenen Lösungen findet. Auch klanglich hat sich Matze Rossi von außen inspirieren lassen und die ganze Platte mit seinen langjährigen Freunden und Wegbegleitern Martin Stumpf und Uwe Breunig aufgenommen. „Als Musiker war ich früher sehr eigenbrötlerisch und habe andere Menschen nur schwer in meine Kunst lassen können“, bekennt er. „Doch durch eine eigene entwickelte Sicherheit und Vorstellung von dem was ich mache und wer ich bin, empfinde ich es als sehr bereichernd, mit den richtigen Menschen zusammenzuarbeiten und so gemeinsam etwas Wunderbares und Großes zu erschaffen.“