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Ellbogenland

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Ellbogenland
Stephan Weiner
Taschenbuch 19x12 cm
170 Seiten; € 12.-
ISBN: 978-3-948172-10-7
container press
Stephan skizziert mit einer „Full-Service“-Version die Leidensgeschichte eines Suchenden. Mit Reflexionen des Tagesgeschehens wird das Erlebte wie in einem (Tage)Buch ge- und beschrieben und soll die Leser*innen zum einen den Weg zur Erkenntnis bringen, zum anderen als Ratgeber für den Weg des Erfolges dienlich sein. Nun, gerade, wenn man nach dem Schulabschluss Ziele setzt, wird deutlich, wie schnell Selbstüberschätzung und Realität in Konflikt stehen. Aber Stephan weiß, „es gibt immer ein Ende“. Und ja, abhängig davon inwieweit Ansprüche an sich selbst gestellt werden, kann man sagen, dass man in unterschiedlichem Maße abhängig davon ist.

 Das bedeutet – bezogen auf den Inhalt des (Tage)Buches – entweder Job und eigene Wohnung oder wieder bei den Eltern einziehen und sich auf ewig Vorwürfe anhören müssen.
Man ist dann möglicherweise ständig auf der Suche nach Bestätigung und Anerkennung von anderen, um sich selbst gut genug zu fühlen. Da reicht womöglich eine einzige Bewerbung aus, um sich am Ziel zu wähnen: Berlin, Cocktails und roter Teppich. Oder Absage, Absturz und einen dicken Schädel. Man kann lernen, sich selbst zu lieben und anzunehmen, wie man ist, ohne ständig externe Bestätigung zu benötigen. Obwohl, wenn sich die Absagen häufen und türmen wie das schlechte Gewissen und die Gewissheit, doch gescheitert an sich und seinen Ansprüchen und Zielen zu sein, ist Zuspruch und „Das wird schon“ von wem auch immer durchaus hilfreich. Oder ein Praktikum machen...für das Selbstbewusstsein. Als Lebenskünstler*in braucht man schließlich kein Geld, nur ein Image. Und das will gepflegt werden.

Gesamteindruck:

Stephan versteht es vorzüglich, den vielen von uns ähnlichen Leidensweg zu skizzieren, wenn es darum geht, nach dem Abschluss „auf eigenen Füßen“ zu stehen und die eigene Work-Life-Balance zu finden. Es ist wichtig, ein gesundes Maß an Selbstachtung und Selbstvertrauen zu entwickeln, um nicht zu von den Ansprüchen an sich selbst abhängig zu sein. Es ist auchfreich, sich bewusst zu machen, dass niemand perfekt ist und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und nicht immer alles richtig zu machen. Wir sehen uns in der Gosse oder im Büro irgendeiner Agency, die mit Kunst oder Film zu tun hat.