Vlimmer
Gleichbau / Ordinary World
Blackjack Illuminist Records
Alex produziert poppig-kühle, nebulöse Dark Wave-Musik – und „Gleichbau“ ist dafür ein Paradebeispiel: eine tagträumerische Nummer mit druckvollen Synth-Punk-Elementen und einer
melancholisch-fragilen Stimme, die zwischen Hoffnung und Zerbrechlichkeit oszilliert. Der Track baut eine futuristische, fast sterile Klangarchitektur auf, die dann überraschend in Ordinary World
mündet – ein Cover des Duran-Duran-Klassikers, das die glatte Pop-Oberfläche des Originals aufbricht und in ein düster-verhalltes Paralleluniversum überführt.
Was einst hell war, klingt hier verschattet. Wo Gleichbau strukturiert und kontrolliert wirkt, lässt Ordinary World Raum für Auflösung, für Verlorenheit. Vlimmer arbeitet mit Kontrasten:
Konstruktion versus Erosion, Klarheit versus Vernebelung, Pop-Appeal versus Dark Wave-Verfremdung. Und doch wirkt das Doppel in sich geschlossen – wie zwei Perspektiven auf dieselbe fragile
Wirklichkeit.
Lo-Fi trifft Konzeptkunst, Melodie trifft Isolation. Vlimmer bleibt unberechenbar – und gerade deshalb spannend.
