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CDSM - Convertible Hearse

CDSM - Convertible Hearse
CDSM - Convertible Hearse

CDSM

Convertible Hearse LP/CD
EXAG' Records/Mothland
Nach ihren ersten Ausbrüchen kontrollierter musikalischer Abweichung legen die höllischen Klangalchemisten von Celebrity Death Slot Machine alias CDSM endlich ihr erstes Langspielalbum vor: Convertible Hearse.  Zehn "shockable Ryhthm(s)", ein durchgehender Ritt durch alles, was in Sachen Groove, Dissonanz und Stilmanipulation möglich ist – und das in durchweg begeisternder Qualität.

CDSM knüpfen an ihre DIY-Wurzeln an und kreieren einen Death Disco-Sound, der in jeder Sekunde gleichzeitig einladend und verstörend wirkt. Der Groove ist allgegenwärtig, manchmal tief im Dub verwurzelt, dann wieder funkig verspannt oder mit der kalten Präzision von Industrial-Punk zerschlagen. Doch egal, welches Genre gerade angezapft wird – es klingt nie beliebig. Alles ist klanglich durchzogen von ironischem Wahnsinn und rhythmischer Schärfe.
Der Bass pumpt wie ein dunkles Herz durch die Tracks, mal federnd und verspielt, dann wieder bedrohlich und mechanisch. Gitarre und Synths liefern sich ein nervöses Wechselspiel zwischen trashigem Glamour und schrägem Post-Rock-Flirren. Dazu gesellt sich ein Gesang, der zwischen punkiger Attitüde, dadaistischer Lässigkeit und beißendem Humor changiert – stets an der Grenze zum Abgrund, aber nie ohne Augenzwinkern.
Die Zwischenspiele verdienen besondere Erwähnung: Sie wirken wie kleine Klanglabore, in denen sich die Musiker hemmungslos austoben. Hier trifft man auf verzerrte Sprachsamples, improvisierte Loops, ambient-artige Dissonanzen oder glitchige Funk-Fragmente – eine kreative Klangwerkstatt, die das Album rhythmisch durchbricht und ihm eine seltsame narrative Tiefe verleiht. Manchmal wirken diese Momente wie das Atmen eines Monsters zwischen zwei Fieberschüben.
Für Fans von Talking Heads, Gang of Four, Death Grips oder frühen Liars bietet CDSM eine gleichermaßen anarchische wie durchdachte Mischung, die mit jedem Hören mehr Zähne zeigt. Hier wird nicht einfach Musik gemacht – hier wird stilistische Dekonstruktion zelebriert. Laut. Witzig. Charmant und voll 1980er.