
Gainbombs
Gain Boom Bang
theaheffectrecords
Ey, mal ehrlich: Gain Boom Bang knallt dir umme Ohren wie ’n Böller an Silvester in Bottrop – nur mit mehr Groove und weniger Restmüll. Ein bisschen wie die Bee Gees, wenn die statt
Glitzerhemdchen lieber Kutten tragen würden und sich den Bart nicht fürs nächste Disco-Date, sondern fürs nächste Kellerkonzert stehen lassen. Oldschool, dreckig, laut – quasi Fahrradfahren ohne
Helm, aber mit ’nem Affenzahn bergab.
Politisch ham die Jungs auch wat zu sagen: Diskriminierung? Kriegste von denen höchstens ’nen Arschtritt (hör mal Song for the different). Rassismus? Da kriegste den Mittelfinger direkt frei
Haus. Und mit Fck You AfD schmeißen sie den braunen Deppen mal eben ’ne ordentliche Textgranate ins Wohnzimmer – tatkräftig unterstützt von Szene-Urgesteinen wie Vom Ritchie (Die Toten Hosen),
Alex Schwers (Slime) und Klaus Vanscheidt (Doro Pesch). Klare Ansage: Kein Platz für rechte Töne, außer die vom Verstärker.
Doch die Platte lebt nicht nur von erhobenen Fäusten, sondern auch vom Zucken in den Tanzbeinen. Mal geht’s um Familienstreitigkeiten mit der Energie einer Abrissbirne (Go!Go!!Go!!!), mal werden
Rock’n’Roll-Klischees so herrlich auf links gedreht, dass se fast schon wieder stilecht wirken (Gainbombs, Still the right way). Humor trifft Härte, Krach trifft Augenzwinkern – und Songs wie The
Open One zeigen, dass die Truppe nicht nur bollern, sondern auch überraschen kann.
Unterm Strich: Gain Boom Bang ist wie ’n Kasten Stauder auf Ex – macht Druck, brennt kurz im Hals und danach fühlste dich bereit für den nächsten Moshpit. Plopp, Prost und Let's go, let's go...ab
dafür!