Die Sea-Watch 2 nimmt ihre neue Mission im Mittelmeer auf

(c) Tom Ben Guischard / Sea-Watch
Foto: Die Sea-Watch 2 verlässt den Hafen Richtung Einsatzgebiet.

Sea-Watch ist zu einem Symbol für das Versagen einer Europäischen Politik geworden, welche durch ihre Abschottungsmaßnahmen Notleidende in die Boote zwingt und so für den Tod tausender Menschen verantwortlich ist. Die Crew ist deshalb froh, dass die Sea-Watch 2 ihren Einsatz im zentralen Mittelmeer beginnen kann.

Mithilfe von vielen Helferinnen und Helfern, die sich unermüdlich für den Umbau und die Ausstattung unseres Schiffes eingesetzt haben sowie mit zahlreichen Spenden ist es SEA WATCH gelungen, ein größeres Schiff als die Sea Watch 1 mit vielen technischen Möglichkeiten und einer Krankenstation auszustatten. Wieder wird eine Crew, bestehend aus erfahrenen Seeleuten, Ärzt*innen und Mechaniker*innen unterwegs sein. Mit dem neuen Schiff können sie länger und zuverlässiger in den Einsatz fahren als mit der Sea-Watch 1.

Gleichzeitig will die Crew mit ihrer Arbeit zeigen, wie katastrophal die Situation für Geflüchtete auf dem Meer ist, wie gefährdet sie sind, wenn sie sich auf unsichere Wege in hochseeuntüchtigen Schlauch- oder Holzbooten ohne erfahrene Skipper, Navigation, Wasser und Rettungsmittel begeben, nur weil die Europäische Union auf Abschreckung setzt, statt auf Humanität und Schutz vor Krieg und Verfolgung. Mit der Blockade von Fluchtrouten und politischen Deals wie dem EU-Türkei-Abkommen werden weitere Tote in Kauf genommen.

Das jüngste Abkommen zwischen der EU und der Türkei dient der Abschottung Europas vor weiteren Geflüchteten. Sein Inhalt ist zudem rechtlich umstritten und Zeugnis für die Nicht-Achtung von Grundwerten der solidarischen Gemeinschaft. Menschen, die vor Verfolgung und Krieg flüchten, wird der Zugang zu Asyl verwehrt. Stattdessen werden sie in ein unsicheres Drittland abgeschoben.

SEA WATCH wird gemeinsam mit CADUS weiter vor Ort sein. Auch wenn die Zahlen der Flüchtlingsboote schwanken, konnte die Crew gerade vorgestern erst wieder ein Boot aus Seenot retten und für die HelferInnen zählt jedes gerettete Leben. Ohnehin, da die Fluchtursachen weiterhin existieren, werden Menschen auch zukünftig fliehen, ob über das zentrale Mittelmeer oder in der Ägäis. Insofern dient das Abkommen eher als Konjunkturpaket für Schlepper, indem es Menschen in Not auf immer gefährlichere Routen und in die Hände von kriminellen Schleppern treibt.

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