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Vandalismus & Panik Panzer - Malibu Stacy

Vandalismus (Fotocredit Maxim Dean)
Vandalismus (Fotocredit Maxim Dean)

Einen guten Monat nach der Veröffentlichung seines Albums "Gloria & Schwefel" legt Vandalismus noch eine letzte Single daraus nach. Fürs Lyric Video zu "Malibu Stacy" hat er seinen Featuregast, Antilopen-Gangster Panik Panzer, auf einen Eisbecher geladen: Eine gute Grundlage, um darüber gemeinsam mit den jeweils eigenen körperlichen Unzulänglichkeiten zu hadern.

"Schulhofregeln gelten ewig", deswegen sitzen negative Erlebnisse, die man dort machen musste, so tief. Wer früh Opfer von Hänseleien, Mobbing und Bodyshaming wurde, tut sich später um so schwerer damit, eine positive Einstellung zu diesem Ding namens Körper zu entwickeln, mit dem man sich durchs Leben schleppt. "Ich wär' lieber ein Eisbär mit dem Herzen einer Lady", sinniert Vandalismus entsprechend, während Panik Panzer so schlicht wie zutreffend zusammenfasst: "Bricht der Körper, macht es krcks, doch bricht ein Herz, dann hört man nix."

Genau gegen diese unerhörte Ungehörtheit erheben beide nun ihre Stimmen. Vandalismus und Panik Panzer kennen sich mit Demütigungen aus und teilen ihre in vielerlei Hinsicht schmerzhaften Erfahrungen offen mit. Indem sie undramatisch, aber schonungslos die eigenen Mängel und Blessuren zum Thema machen, bilden sie einen wohltuenden Kontrast zur den gestählten, modellierten Leibern, die einen sonst von überall her anzugrinsen scheinen.

Denen, die sich in der selbstoptimierten, durchtrainierten Oberflächlichkeit nicht wiederfinden, liefern sie dringend notwendiges Identifikationspotenzial - und nicht zuletzt eine Riesenportion Hoffnung: "Wir sind nur schmutziges Spielzeug", singen Vandalismus und Panik Panzer in schräger Harmonie in der Hook. Jede*r sollte aber eigentlich wissen: Das schmutzigste Spielzeug ist das, das am heißesten geliebt wurde.

Der blubbernde Beat stammt, wie etliche andere auf "Gloria & Schwefel", vom Produzenten-Doppelpack Simelli & Sutsche Mane. Gedreht haben Vandalismus und Panik Panzer selbst, für die Animation der Textzeilen gehen erneut Credits an Maxim Dean.