· 

Vidar the Vampire

Vidar the Vampire
Vidar the Vampire

Vidar the Vampire BD
Donau Film/Al!ve AG
ca. 83 Minuten
Regie: Thomas Aske Berg, Fredrik Waldeland
Produktionsland: Norwegen 2018
FSK: ab 16 Jahren
EAN: 4260267333662 / 67333366
Inhalt: Vidar ist 33 und hat das trostlose Leben auf dem Bauernhof unter der Fuchtel seiner religiösen Mutter gründlich satt. Statt den abgegriffenen Playboyheftchen unter der Bettdecke wünscht er sich Liebe und vor allem Sex. Als wohlerzogener Christ betet er um Erlösung von seinem drögen Dasein und tatsächlich erscheint ihm eines Nachts der Heiland persönlich. Vidars Probleme können gelöst werden. Aber dafür wird er in einen Vampir verwandelt und leidet unter den bekannten Nebenwirkungen wie Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht und einem gewaltigen Blutdurst.

Bonusmaterial:
- Audiokommentar mit Thomas Aske Berg & Fredrik Waldeland
- Deutscher Trailer, Originaltrailer
- Bildergalerie

Gesamteindruck:

Zugegeben, die hanebüchene Story ist schon Anstoß für kreative Auswüchse, die - nüchtern/sachlich betrachtet - so absurd gar nicht sind. Zugrundeliegend ist da zum Einen die Geschichte eines Einzelgängers, der von Klein auf gefangen ist in den auferlegten Abläufen eines Tierbestandes, um den sich Vidar alleine kümmert. Ungeklärt die Frage, wo der Vater ist und die Mutter, die offenbar krank (Depressionen?) mehr im Bett verweilt, als Vidar zu unterstützen. Und so bleibt für Vidar keine Freizeit, und wenn doch, dann ist sie nachts. Der im ganzen Film eingesetzte Soundtrack erklärt, ergänzt, verstärkt hierfür die melancholische Stimmung. Der jeweilige Text wird konsequent monoton und gleichtönig akzentuiert und skizziert den jeweiligen Gemütszustand des Protagonisten.
Zum anderen haben die Autoren beabsichtigt, religiöse Aspekte des Christentums aufzugreifen und im übertragenen und reichlich überzogenen Sinn auf spezielle Art und Weise neu zu interpretieren. Neu ist vor allem die These, dass Jesus eben nicht Erlösung/Rettung bringt, sondern ein Verführer in eigener Sache ist, um bedürfnisorientiert Versprechungen zu machen, die jegliche ethisch-moralische Grenzen sprengen. Pass also auf, was du dir wünscht. Und denke, was die Konsequenzen sind. An der visuellen Umsetzung gibt es wenig zu meckern. Kameraführung und Bild sind hervorragend. Und Vidar selbst eine Figur, mit der mensch mehr Mitleid hat und am Ende froh ist, dass er die richtige Entscheidung für sich getroffen hat. Was also lernen wir aus dem Film? Wenn du Veränderungen willst, dann wirst du wahrscheinlich Dinge tun müssen, die du noch nie getan hast!