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Wild Zero

Wild Zero
Produktinformationen Bluray, Erstauflage:
Titel: Wild Zero
Land: Japan 1999
Laufzeit Film: 98 Minuten
FSK: freigegeben ab 18 Jahren
RAPID EYE MOVIES (Vertrieb: AL!VE AG)
Regie: Tetsuro Takeuchi
Darsteller: Mit Guitar Wolf, Bass Wolf, Masashi Endo, Makoto Inamiya, Shitichai Kwancharu uvm.
Nach einem Meteoriteneinschlag greifen Außerirdische die Erde an und verwandeln Menschen in Zombies. Nach einem GUITAR WOLF-Konzert sind die Band vor dem Club-Manager auf der Flucht.

Guitar Wolf Die hard-Fan Ace reist hinterher, bekommt er doch eine Trillerpfeife, die - sobald von ihm benutzt - die Band umgehend auf den Plan ruft und Ace zuhilfe eilt. An einer Tankstelle treffen sich weiter Protagonist*innen ein, die im Verlauf des Films immer wieder zusammentreffen. Hier lernt Ace auch Tobio kennen. Und langsam schleichen auch die ersten Zombies umher, die hungrig sind. Nach einer zärtlichen Annäherung zwischen Ace und Tobio geht es im Finale darum, dass alle wichtigen Filmfiguren vor einem leerstehenden Gebäude aufeinandertreffen und sich ihrem Schicksal stellen müssen.

Gesamteindruck:

Die hanebüchene Story besitzt in der trashigen Umsetzung etwas Absurdes. Filmfiguren wie Toshi und Hanako werden in Zombies verwandelt und können sprechen. Das kurze Lederhosen-Outfit des Captains ist kultig, genauso wie der "Strampelanzug" der Action-Heldin, die beinahe in jeder Szene eine Waffe in der Hand hat. Es gibt Zombies, die so übertrieben fett geschminkt sind, dass sie mehr wie animierte Comicfiguren wirken. Auch die Splatterszenen sind dermaßen übertrieben, dass sie künstlich wirken und weniger furchteinflößend sind. Und am Ende bin ich mir ziemlich sicher, dass es Satoshi Takagis (Buch) und Tetsuro Takeuchis (Regie) Absicht war, einen charakteristischen Tarantino-affinen Film zu drehen, ein Roadmovie mit cooler Musik und coolen Darsteller*innen. Der schnelle Griff zum Kamm sorgt dafür, dass die Frisur immer richtig sitzt. Guitar Wolfs Griff in die Saiten wird die Welt retten. Und am Ende obsiegt die Liebe, nicht zum Rock and Roll, sondern über alle Grenzen hinweg. Das klingt ein wenig nach Rosamunde Pilcher, ist im Grunde aber der Versuch, den Rock and High School-Spirit auf die Straße zu transportieren, um sich daran zu erfreuen, wenn der Captain zu Godzilla mutiert und Guitar Wolf seine Plektren als Waffe einsetzt. Und was ist die Moral dieser Geschichte? "Rock and Roll hat keine Grenzen, Nationalitäten und Geschlechter." Komisch, dass das gerade Guitar Wolf sagt, obwohl er in der Tankstelle einen pinkfarbenen Kamm aufhebt und sagt, dass das nur "Schwuchteln" benutzen, gleichwohl er als Hüter der Moral über die Geschlechtergrenzen hinweg auftritt. Dass Regisseur Tetsuro Takeuchi auch bei allen Musikclips von Guitar Wolf Regie geführt hat, ist dem Film anzumerken, denn Songs wie 'Invader Ace', 'Motor Cycle Leather Boy' vom Album "Planet Of The Wolves" sind zum einen filmisch eingewoben und ganz auf Guitar Wolf zugeschnitten, zum anderen werden die Songinhalte wie in einem Musical eingesetzt und bestimmen den Filminhalt.