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KID DAD - Apartment

Copyright by Max Zdunek
Copyright by Max Zdunek

KID DAD haben sich nicht entmutigen lassen: Obwohl ihr Debütalbum letztes Jahr mitten ins kulturelle Niemandsland veröffentlicht wurde, schrieben sie weiter neue Songs. Bereits im Herbst 2021 erscheint ihre neue EP "Bloom", die heute mit der neuen Single "Apartment" angekündigt wird.

"Apartment" erzählt eine bittersüße, romantische Geschichte: "Im Sommer 2019 wohnte ich in derselben Straße wie meine Freundin. Jedes Mal, wenn ich aus dem Haus ging, konnte ich die gelben Vorhänge in ihrem Fenster wehen sehen. Das war meine Konstante. Aber am Ende des Sommer zog sie ans andere Ende der Welt, und der Nachmieter hat die Vorhänge mit hässlichen, blauen ausgetauscht. Die Dinger haben mich täglich daran erinnert, dass sie nicht mehr da war. Das hat mich tierisch aufgewühlt", so Sänger Marius Vieth.


Braucht man nicht lang drumherum quatschen: Die letzten 15 Monate waren frustrierend, in vielerlei Hinsicht. Im Falle von KID DAD war das alles einfach nur ärgerlich: Im Pandemiesommer™ 2020 veröffentlichen sie ihr Debütalbum "In A Box", eigentlich ein großer Wurf, an dem sie jahrelang gewerkelt hatten. Die Presse ist begeistert, die Fans sind begeistert, und das nicht nur in Deutschland sondern auch international.
 
Doch natürlich kann die Band aus Paderborn fast keine Shows dazu spielen. Eigentlich holt man sich als Musiker dort auf der Bühne die Energie zurück, die man monatelang im Studio investieren musste. Doch dieses Batterieaufladen muss noch warten, und KID DAD nutzten das entstandene Vakuum um sofort neue Songs zu schreiben. Ein Glück!
 
Die Tracks auf der EP "Bloom", die später im Jahr erscheint, klingen als wären gleich mehrere Knoten bei Marius Vieth, Joshua Meinert, Max Zdunek und Michael Reihle geplatzt: "Bloom ist unser Epochenwechsel – von Surrealismus hin zur Pop-Art" formuliert es die Band. Und schon beim Opener "Apartment" hört man genau, was sie damit meinen. "Bloom" ist ein Hybrid aus Pop, Beats, Vocal-Experimenten, aber bietet natürlich auch das bandtypische Drama und aufrichtige Gefühlsbewältigung. Ging die Band bisher oft relativ brachial vor, entdecken sie auf ihren neuen Songs die Wucht der Ruhe.
 
"Apartment" erzählt eine bittersüße, romantische Geschichte: "Im Sommer 2019 wohnte ich in derselben Straße wie meine Freundin. Jedes Mal, wenn ich aus dem Haus ging, konnte ich die gelben Vorhänge in ihrem Fenster wehen sehen. Das war meine Konstante. Aber am Ende des Sommer zog sie ans andere Ende der Welt, und der Nachmieter hat die Vorhänge mit hässlichen, blauen ausgetauscht. Die Dinger haben mich täglich daran erinnert, dass sie nicht mehr da war. Das hat mich tierisch aufgewühlt", so Sänger Marius.
 
Der Song, in den diese Erfahrung eingebettet wird, ist der wärmste, poppigste, vielleicht auch eingängigste Song der Band bisher. KID DAD haben gelernt, dass schmerzende Erfahrungen nicht unbedingt mit lauten Gitarren und Geschrei erzählt werden müssen, sondern dass diese Emotionen auch anders, besonnener, nuancierter ausgedrückt werden können. Das gelingt der Band in "Apartment", der ersten Blüte von "Bloom", die sich ihren Weg durch den Asphalt gekämpft hat, eindrucksvoll.
 
"Bloom ist der Schritt zum Unverschleierten und weg vom Verkopften" sagt die Band. Auf "In A Box" entwickelten sie sich vom Grunge zu "Alles-Wollern", und mit "Bloom" werden sie dann auch bald zu Alles-Könnern - Selten war die Evolution einer hiesigen Band spannender zu beobachten!
 
Zum farbenfrohen Musikvideo von "Apartment" lässt sich die Band wie folgt zitieren: "Dieser Song erzählt eine Geschichte darüber, wie sehr uns Kleinigkeiten, sei es auch nur eine Farbe, dabei helfen können, klarzukommen oder im Umkehrschluss auch dafür sorgen können, dass wir nicht mehr gut klarkommen. Wir wollten dieses Video deshalb der Farbe, die dieses Gefühl, diese bittersüße Leichtigkeit und diese Zeit am besten beschreibt, widmen. Zudem war uns wichtig zu zeigen, dass wir uns gegenseitig gewaltig lieben. Wir vier haben uns gegenseitig so unglaublich viel zu verdanken und wollten das Video deshalb so nah, echt, unbeschönigt und unaufgesetzt wie möglich umsetzen."