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Jack Pott feat. TYNA - Fass mich nicht an

Ob im Club, auf der Straße oder beim Einkaufen:  ein abfälliger Blick, eine zynische Bemerkung oder eine impulsive Berührung („ganz aus Versehen natürlich“) gehört anscheinend auch im Jahr 2023 noch vielerorts zum guten Ton im Umgang mit FLINTA*-Personen. Doch was kann eine männliche Schülerband aus Bad Schwartau schon dagegen tun? Aufklären, informieren und vor allem Mut machen ist die Antwort! Mit geballter Unterstützung der Hamburger Band TYNA zeigen Jack Pott in ihrer neuen Single “Fass mich nicht an” eine klare Kante gegen Übergriffigkeit, Sexismus und stumpfe Stigmatisierung.

Statement Jack Pott & Tyna

Sexualisierte Gewalt ist so alltäglich, wie sie ein Tabuthema ist. Ob in der Öffentlichkeit oder zu Hause, im Backstage oder auf dem Campingplatz, in der (Hoch-)Schule oder am Arbeitsplatz, in der Disko, die so heißt wie die Autobahn daneben oder auf dem Nachhauseweg, im Café oder auf‘m Kiez, ob im Minirock oder Hoodie, in Highheels oder Turnschuhen, mit falschen Wimpern oder ungeschminkt, bauchfrei oder im Skianzug – in allen möglichen Szenarien passieren sexualisierte Übergriffe, physisch und psychisch/körperlich und verbal, die viel zu oft mit einem einfachen Achselzucken hingenommen werden.
All die Erzählungen von FLINTA*-Personen aus unserem Bekanntenkreis, die unzähligen Outcalls in den sozialen Medien, Berichte über Machtmissbrauch, sexualisierte Gewalt und Übergriffigkeit sowie die eigenen Erlebnisse machen uns nach wie vor sprachlos und wütend. Uns wurde beim ersten gemeinsamen Brainstorming klar, dass wir unsere Reichweite und unsere Musik dafür nutzen wollen, mit geballter Faust allseits vorherrschende Missstände unbeschönigt und in aller Deutlichkeit aufzuzeigen. Gleichzeitig wollen wir unser Sprachrohr aber auch dafür nutzen, um aufzuklären, wachzurütteln und Betroffene zu unterstützen und zu empowern. Wir rufen dazu auf, das eigene Verhalten zu reflektieren, ein sensibleres Bewusstsein für eigene und fremde Grenzen zu entwicklen und übergriffige Situationen und sexualisierte Gewalt in deinem Umfeld nicht einfach zu ignorieren. Es ist das scheinbar „nur nett gemeinte“ Nachpfeifen, das „anerkennende“ Catcalling oder der „lässige“ Klaps auf den Po, Übergriffigkeit ist allgegenwärtig und viel zu relativiert. Und machen wir uns nichts vor, Haupttäter sind größtenteils Männer. Sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches leider nach wie vor zu selten thematisiert und häufig mit einem schambehafteten Lächeln unter den Tisch gekehrt wird. Fakt ist aber: Es gehört trauriger Weise zur Realität vieler FLINTA+.
Trage auch du einen kleinen, aber wichtigen Teil dazu bei, dass deine Lieblingskneipe, dein Lieblingsclub, das Konzert deiner Lieblingsband oder dein Viertel ein Safe Space ist und bleibt. Beobachte Gestik und Mimik in deinem Umfeld, biete deine Unterstützung an, “NEIN” heißt “NEIN” und kein Widerstand ist kein Einverständnis!

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Jack Pott, TYNA