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AMBER - veröffentlichen weiteren Vorboten aus Debütalbum

Credit: Danny Kötter
Credit: Danny Kötter

Mit „R.F.U“ veröffentlichen die Bielefelder Indie-Punks AMBER den Titeltrack ihres Debütalbums, das am 21. Juni erscheint. Nach „Spine“, „Heavy View“ und „Indigo“ markiert der Song den vierten Vorboten aus dem Langspieler:

„Thematisch handelt der Song vom persönlichen Umgang mit schwierigen Themen und nennt mit der Metapher des "Garden of despair" einen Ort, an dem man in der herbeigesehnten Ruhe und Einsamkeit mit sich selbst sowohl wieder aufblühen, als auch eingehen kann, je nachdem wie die Person die Ruhe für das eigene Wohlergehen nutzen kann und will. Stilistisch nickt der Song in Richtung der diversen Größen des Emo/Alternative (Citizen) und Shoegaze (Nothing), schreckt aber auch nicht vor einem Blastbeat zum abschließenden Feuerwerk zurück“, kommentiert das Quartett.

Der ebenso intensive wie melancholische Sound von AMBER, der sich irgendwo zwischen Emo- und Post- Punk bewegt, überzeugt in verschiedenen Kontexten: Für das isolierte Dahinträumen sind ihre aufgeladenen Songs optimal, aber eben auch zum verschwitzten Abgehen vor der Bühne. Die Musik der Bielefelder Band streichelt und zerdrückt gleichzeitig – mit schimmernden Shoegaze-Gitarren, davon losgelösten Bassläufen à la The Cure und treibenden Drums, welche die verwaschenen Klangflächen mit einer steinharten Tightness ergänzen.

In ihrer emotionalen Wucht und visuellen Ästhetik wird zwar noch deutlich, dass die Mitglieder ursprünglich aus der Hardcore-Welt kommen, doch der Gesang von Frontmann Levin Mertelsmann ist mittlerweile klarer definiert und melodischer. Passend dazu blicken auch Gitarre, Bass und Drums immer wieder in Richtung Wave und Indie. Einen punkigen DIY-Spirit hat das Ganze hundertprozentig – so viel wie möglich wird hier selbst gemacht, von Merch bis Booking – und energisch klingt die Gruppe definitiv auch, liefert aber auch ein geradezu schwebendes Gefühl. Eben diese dynamische Bandbreite macht den Sound von Amber so einzigartig.

Auch inhaltlich trifft die Gruppe mehrere Nerven: Immer wieder geht es um die Schwierigkeiten beim Verarbeiten des eigenen Weltschmerzes und das daraus resultierende Ohnmachtsgefühl. Doch auch persönliche Hürden werden thematisiert, so handeln viele Lyrics von zwischenmenschlichen Sorgen und dem Reflektieren der eigenen Person. „Es geht um das Verlorensein in einer Welt, welche die Weichen gegen dich gestellt hat, und um die Suche nach Auflösung“, sagen Amber selbst über ihr Debütalbum „Room for Understanding“. Einmal heißt es darauf: „Where do we go from here?“ Hoffentlich dorthin, wo man endlich verstanden wird.