PROUD TO BE PUNK #21

PROUD TO BE PUNK #21
PROUD TO BE PUNK #21

PROUD TO BE PUNK #21
80 DIN-A-5-Seiten; Preis:???
jan.sobe@t-online.de
Jan ist mittlerweile Klassenlehrer einer 5. Klasse und kann seinen SchülerInnen im Unterricht Grundwerte wie gegenseitigen Respekt und solidarische Hilfe vermitteln, um  "Verhaltensweisen, die mit Ausgrenzungsmechanismen verbunden sind" zu vermeiden.
Nach der letzten Stunde steigt Jan in die "Blechkutsche, besucht politische Vorträge oder fährt mit Freundin und Hund nach Hamburg und Bremen, um auch hier Politik und Subkultur aufzusaugen.

Der größte Teil seines "Pamphlets" ist ein "Blick zurück", in dem Jan seine Ausgaben 11 bis 20 vorknüpft und dazu die ein oder andere Anekdote parat hält. Auf insgesamt 16 Seiten reflektiert Jan den Inhalt seiner Ausgaben und lässt Freunde und Bekannte zu Wort kommen, die ihrerseits ein persönliches Statement zu Jans "Gazette" abliefern.
Jan besucht seit vielen Jahren das Paranoya-Fest in Dresden und entdeckt für sich die Band ULRIKES DREAM aus Belgien, legt sich trotz "hässliches Cover" die "geile Mucke" auf Vinyl zu und führt ein Interview, in dem die Anarcho-Punk-Band über die Hausbesetzer-Szene in Belgien spricht, dass sie "mit allen Mitteln" gegen das System ankämpft, dafür Texte über Widerstand und Befreiung des Lebens schreibt und glaubt, dass "direkte Aktionen ein wichtiger Bestandteil im Kampf für eine bessere Welt sind".
Im Anschluss referiert Jan auf 5 Seiten über "Kronstadt", speziell über den Matrosenaufstand und die Auswirkungen des Aufstands. Puh, das ist in der präsentierten Form schon eine historische Aufarbeitung, dröger Stoff aus dem Lehrplan für den Schulunterricht. Jan liest Yoks Buch "Punkrocktarif" und erfährt wie Yok als Taxifahrer mit Alltagsrassismus seiner Fahrgäste umgeht, Verhaltensstrategien entwickelt und seine Gäste schon mal unverzüglich am Straßenrand rausschmeißt.
LIFE SCARS aus Polen reden über ihre Liedtexte, die Power für ihren politischen Aktivismus und die überwiegende antikommunistische Haltung, die in den Köpfen manifestiert ist. Jan tut gut daran, seine Sicht dazu in einem Statement zu erläutern, da er eine pauschalisierende Gleichsetzung von Kommunismus mit Faschismus für falsch hält.
Jan reviewt auf 6 Seiten 2 Bücher von Bernd Langer über die militante Antifa und die Historie zur linksradikalen Bewegung.
Vlad von der HC-Rap-Band MOSCOW DEATH BRIGADE spricht über den Tod von Ivan, der von Nazis ermordet wurde, über die russische Subkultur und die "Grauzone".

Gesamteindruck:

Erinnerungen aufwärmen, politische Bildung, Subkultur. Jans aktuelle Ausgabe ist geprägt vom Schulalltag und Freizeit. Was wisst ihr vom guten Leben? Jan ist hungrig nach Bildung, nach Wissen und stillt ihn auf Bildungsreisen, Vortrag-Besuchen und Anarcho-Punk-Konzerten. Jan klärt auf, informiert, ist selbst Entdecker und erreicht mit seinem "Pamphlet" einen hohen Bildungsstandard, wo die Qualität stimmt wie das Verhältnis zwischen Alltags- und Lebensbewältigung.

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