HUMAN HANDS - Morning sun

HUMAN HANDS - Morning sun
HUMAN HANDS - Morning sun

HUMAN HANDS

Morning sun LP
Time as a color
Nanu?! Bei "Cell" muss ich die Speakers weit aufdrehen, um aus der Ferne einen leisen Ton höre, eine Melange aus torkelnden Akkordfolgen, scheppernden Schlagzeug und Herbstwind, der die Blätter aufwirbelt. Melancholisch und akustisch kitzelt die Morgensonne, wenn HUMAN HANDS dann mal gegen Mittag aufstehen.

Schief, schräg und eigenartig wird aus dem offenen Fenster geschrien, um nach kurzer Zeit übermüdet erst mal einen Kaffee aufzubrühen, der von gestern noch im Filter schlummert. Doch noch ist unklar, ob sich ein Wachmacher überhaupt lohnt. Es gibt eben Tage, die es zu zählen nicht lohnt, an denen das Aufstehen an sich schon zu viel unnötige Aktion ist. Yoko Ono und John Lennon sind auch im Bett geblieben - um gegen den Krieg zu protestieren. HUMAN HANDS protestieren nicht, wünschen sich aber einen Platz, an dem die Sonne nicht scheint. Leise und dunkel ist nicht nur die Klanglandschaft, sondern auch die Atmosphäre, die mäßig berührt und kein echtes Entgegenkommen liefert. Dafür ist der Sound zu introvertiert und der einsetzende Gesang schief, schräg und extrem nervig. Das grenzt beinahe an Verweigerung, ist aber nachvollziehbar, schließlich sind HUMAN HANDS Nachtschattengewächse, die sich am wohlsten wühlen, wenn sie nörgeln und traurig sind. Morning sun ist der Soundtrack für die nächste Pyjama-Party, bei der das aufregendste ist, sich wie Kinder zu benehmen.

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