PLASTIC BOMB #96

PLASTIC BOMB #96
PLASTIC BOMB #96

PLASTIC BOMB #96
80 DIN-A-4-Seiten; € 3,50.- + CD
Plastic Bomb, Postfach 100205, 47002 Duisburg
www.plastic-bomb.de
Ronja betreibt multi-tasking, kommt in Rage und regt sich auf über das "Frei.Wild"-Logo-Shirt einer Sozialarbeiterin auf einem Punkfestival. Basti ist über eine Umschulung vom Job-Center bei der Bombe gelandet und erinnert an die Umstände. Maks versucht das richtige Mischungsverhältnis für den Zweitakter zu produzieren und dreht seine ersten Runden unfallfrei auf der Vespa. Linus Volkmann lässt den Punk untergehen und schläft mit Campino.

Happy Tom von TURBONEGRO liebt es zu touren, hat aber keine Zeit mehr dafür und kneift die Arschbacken zusammen, bevor das live zensiert wird. BUBONIX sind wiedervereint und die Leute verlassen nach der Show mit zerrissen Shirt und einer Platte in der Hand glücklich den Ort des Geschehens. Henni schaut Folgen von WILD GERMANY auf ZDF NEO und findet den Typen Manuel Möglich interessant. Dieser lieferte Beiträge fürs OX, 1Live und zeigt den Zuschauern im Reportage-Format weitgehend unbekannte soziale Gruppen oder Phänomene in Deutschland. Das haben auch A&P aufgegriffen, Ronja besucht Philipp in dessen Büro und erzählt noch mal für sie und die jüngere Generation die ganze Bandgeschichte. Iron Rob taucht ebenfalls ein in die Vergangenheit und plaudert mit Archi Alert  über INFERNO, den Tod und den Wahnsinn, Pushead und das erste Demo. Klar, die DESCENDENTS dürfen nicht fehlen, haben sie doch aktuell einen neuen Tonträger veröffentlicht. Milo schwelgt in Erinnerungen und blickt zuversichtlich in die Band-Zukunft. Klaus von CHEFDENKER findet es cool, die amerikanische Truckerromantik 1:1 ins Deutsche zu übertragen. Urbane Asphaltromantik im Stau zwischen Castrop-Rauxel und Kölle. Helau und Hang loose! Wenn das der Führer wüsste. AUDIO88 hat das Glück, alles scheiße zu finden und kann darüber herziehen, während Yassin sich auf einer Mission befindet und sich an die Regeln hält. BURNING LADY sind alle wütend und angsterfüllt wie sich die Welt entwickelt, Darüber haben sie geschrieben und ein Album aufgenommen, wenn sie nicht lieber in einem Buch von Jack Kerouac oder Jack London leben würden. Lizal von DIE DORKS glaubt, dass es in der 10jährigen Bandgeschichte Leute gab, die ihnen gewünscht hätten, eine Autobombe wäre neben ihnen hochgegangen. Costa von den BEATPOETEN gibt eine Wahlprognose ab, welcheR PolitikerIn besser in Würste beißen kann und für Chrissi von TODESKOMMANDO ATOMSTURM ist Punk am Ende hochpolitisch.

Gesamteindruck:

Im aktuellen P.B. gibt es eine Vielzahl an Interviews. Die meisten ProtagonistInnen resümieren ihre Bandgeschichte, plaudern über ihre Arbeitsweise und nur selten wird meine Interesse geweckt, weil es zu viele austauschbare beliebige Antworten gibt. Floskeln, Phrasen und Parolen. Die werden aber auch mal bissig (BEATPOETEN) pointiert und kommentiert. Das kommt aber zu selten vor. Da fehlt mir der Biss und eine offensive Herangehensweise, die InterviewpartnerInnen mal aus der Komfortzone zu locken. Die Antworten bieten wenig Provozierendes oder Anlass für Kontroversen, sondern nur altbekanntes, altbewährtes. Selbstbestätigung statt Denkanreize. Dabei bietet Punk doch auch einen aggressiven Ausdruck und Widersprüchlichkeiten stereotyper Vorstellungen, die sich lohnen, aufzuzeigen.

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