THE GUILT - s/t

THE GUILT - s/t
THE GUILT - s/t

THE GUILT

s/t LP/CD
Heptown Records/Rough Trade
Heavy Vocals, Simple Betas und busted guitar hammering. Was Emma und Tobias hier produzieren, dient vor allem ein Ziel: Laut krachige Musik zu machen. Oft reicht ein hämmernder Grundrhythmus, zu dem Emma sich die Seele aus dem Leib kotzt, um kurz darauf mit einem rhythmischen Sprechgesang die energiegeladende Darbietung harmonisieren.

"Hate, hate", hate" ist so genial simpel und böse, dass der Pogo auf dem dancefloor überkocht und die Wände wackeln. Totaler Nihilismus und Destruktivität in Endlosschleife. Selbstzerstörung und I-don't-care-Attitüde. Das ruft die Avantgarde-Szene auf den Plan, die den eigenwilligen Mix aus Disco, Hardcore und Acid House für sich gewinnen, weil sie in den Clubs zunehmend vom Einheitsbrei gelangweilt ist. Das Duo sehnt sich nach dunklen Orten, in denen sie nach Lust und Laune die Tristesse bis ins Extreme lenken, um mit einem deftigen Sound den Underground-Status zu bewahren, heraus aus dem oberflächlichen miefigen Bedürfnis, aufsässige Unmodernität restaurieren zu wollen. So sind dann die Songs auch eher frech und kühn servierte Statements, rausgehauene Wortfetzen, den Kultraum auszumisten und dabei ein Gebärden an den Tag legt, verachtungsvoll den trägen Trott, die bürgerliche Bequemlichkeit und Spießigkeit lautstark Ablehnung entgegenschleudert. Die eigentliche Kunst besteht darin, die Normalität des Außergewöhnlichen zu durchbrechen, bis der Tanz der Revolution blutige Knie erzeugt. THE GUILT sind eine Schau der Gegensätze. Und die ist anziehend.