PROUD TO BE PUNK #25

PROUD TO BE PUNK #25
PROUD TO BE PUNK #25

PROUD TO BE PUNK #25
80 DIN-A-5-Seiten; €???
jan.sobe@t-online.de
Jan reflektiert die Entwicklung und die Arbeitsweise an seinem Fanzine, ist dabei selbstkritisch was seine frühere Abgrenzung gegenüber Straßenpunks (gleichzusetzen mit Schnorren, Saufen, Selbstzerstörung) anbelangt, ist heute aufgeschlossener und definiert, was für ihn Punk heute auszeichnet, dass Zusammenarbeit, Organisieren, kreativ sein wichtig ist für ein Netzwerk, in dem Jan aktiv beteiligt ist.

Für die aktuelle Ausgabe hat Jan in Zusammenarbeit mit Robert (One step ahead) ein kleines Special über die Punk- und HC-Szene Spaniens und des Baskenlandes erarbeitet. Das lag nahe, denn Jan und Robert waren mit ONE STEP AHEAD auf Mini-Tour in Spanien. Über diese berichtet Jan auch und schildert, wie und womit sich die Band ihren Wanst vollgeschlagen hat, dass sie ungenießbaren Schnaps trinkt, und dass es mit Bengalo und Böller geile Abende gab. Mit einem siebenseitigen RPG-7-Interview wird der Szenereport abgeschlossen. Diese Bandwahl erschließt sich aus der gemeinsamen Mini-Tour, im Detail geht es um kontroverse Standpunkte zur UDSSR, dem Sozialismus, dem Gulag-System, zur faschistischen Franco-Diktatur, zur Protestbewegung Movimento 15-M und zu ETA-Aktivitäten.
Des Weiteren gibt es einen Gast-Artikel über Nestor Machno und die "Machnowschtschina", eine anarchistische Bewegung, die während der Revolutionswirren 1917-21 gegen Zaristen wie Bolschewiki kämpfte.
Jan ist im Verein "Bon Courage e.V." engagiert und liefert ein Vereinsprotokoll zum 10-jährigen Bestehen.
Darüber hinaus gibt es ein sehr ausführliches Interview mit der R.A.S.H.-Gruppe Berlin-Brandenburg über die Redskin_Szene und ihre regionalen Aktivitäten.
Mit Røst wird eine Combo aus dem EKH-Umfeld Wiens interviewt und Corny stellt als einer des dreiköpfigen Orgateams das Punkfilmfest "too drunk to watch" vor.

Gesamteindruck:

Jan verknüpft politische Inhalte, die zumeist gekennzeichnet sind von anarchistischen Ideen, und Punk mit einer lebendigen vielfältigen Kultur, die mit Musik und politische Bildung verschiedenste Schnittmengen und Berührungspunkte aufweist. Im Fokus steht hier politische Musik, also Musik, die politische Texte enthält, aber auch die, die politische Wirkung erzeugt. Und Jan nutzt das Fanzine als Möglichkeit, politisches Wissen zu vermitteln und belegt dieses mit vielfältigen Projekten und Initiativen, an denen Jan entweder selbst beteiligt oder persönlich interessiert ist. Und so ist und bleibt das P.t.b.P was es ist:
Der Ausdruck eines Lebensgefühls aus der Erzählperspektive mit politischen Themenwelten voller Gegensätze, Konflikte und Zusammenleben.