TRUST #183

TRUST #183
TRUST #183

TRUST #183
68 DIN-A-4 Seiten; €3,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Postfach 110762, 28087 Bremen
https://trust-zine.de/
Für Dolf ist ein Kopftuch ein Kleidungsstück, ohne Bezug zu einer Religion, während der zärtliche Zyniker fordert weniger Arbeitszeit und mehr Fitness gegen Autokraten. Jan Röhlk orakelt und sinniert über Begriffe und ihre Bedeutungen, Punk zum Anfassen und wird demnächst wahrscheinlich die Formel für Punk im Verhältnis zu den Medien, Kunst und Kultur erarbeitet haben.

Larry Livermore hat die Band THE LOOKOUTS und das Label Lookout Records mitbegründet, schrieb für das MRR, publiziert Bücher und erhält von Jan R. die Gelegenheit, diese Stationen näher zu erläutern.
Fabian von SUNBATHER war in Disneyland, ihm gefallen Re-Unionbands nicht und fragt sich, wo das "Ich-spuck-dir-ins-Gesicht", die Spontaneität im Punk geblieben ist.
Björn trommelt bei REAGAN YOUTH, plaudert über die aktuelle Bandbesetzung, seine Szeneaktivitäten und über seine Zeit als DK-Roadie.
 Beni h. interviewt Mikko über die Punk-Doku JYVÄSKYLÄN MEINIKI bei teurem und schlechtem Bier. Die Doku sei ein Katalysator innerhalb einer größeren kulturellen Revolution. Die Doku porträtiert die finnische Stadt JYVÄSKYLÄN und zeigt aus einem reichhaltigen Archiv Material Bands und Personen, die ihre eigne Regeln machen und offenbart, wie Menschen mit Leidenschaft und ihrer Lebensweise den Punk und die Welt entdecken und erforschen.
FEELS aus L.A. sind Bela ans Herz gewachsen und befragt diese nach dem Label CASTLE FACE RECORDS, nach L.A., Riot Grrrl und nach ihrem Lebensmotto.

Gesamteindruck:

Das TRUST wirkt wie ein Zine aus den 80er Jahren, angetreten mit der Maxime "It's more than music" den Horizont des destruktiven Punk zu erweitern und nationale wie kontinentale Grenzen zu überschreiten. Die InterviewpartnerInnen sind zum größten Teil immer noch jenseits von Dogmen und Konventionen oder verströmen jene subversive Intensität, die Punk und HC auszeichnet. Radikaler Jazz, improvisiertes Gebratze oder ästhetische Verunsicherung erzeugen. Das TRUST ist interdisziplinär, international connected , nimmt einen praktischen Anteil an den Lebensumständen der jeweils anderen und ist immer noch sympathisch unverschnörkelt, ganz im Geiste der frühen 80er Jahre HC-Punk.