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HUMAN PARASIT #15

HUMAN PARASIT #15
HUMAN PARASIT #15

HUMAN PARASIT #15
72 DIN-A-5-Seiten; €2.-
humanparasit@web.de
Bäppi ist back und eröffnet die #15 in bester MAD-Manier mit desillusionierenden Hass-Botschaften und satirischen Fake-News. Bäppi gerät aber auch selbst noch ins Schwärmen und zeigt sich von GEDRÄNGEL rundum begeistert, die nur noch 5 Klicks vom Weltruhm entfernt sind, als Profis die Antwort haben zu Sinn und Zweck für Gummipuppen, Catering und Billigbier.

Ullah stellt sein Lieblings-Mixtape vor und liefert hierzu auch gleich die dazugehörige Nachhausegeschichte. Bäppi und Caro besuchen das Peine-Punkrock-Festival, haben zuvor aber Probleme mit dem Auto, denn Bäppi kann zwar ein Bier, nicht aber den Tankdeckel öffnen. Um sich abzureagieren gehen Bäppi und Caro in das Bela B-Live-Hörspiel SARTANA und sind bis auf den Geräuschemacher enttäuscht und gelangweilt.
EAT THE BITCH dürfen Vorzüge von Hamburg und ihre Texte erläutern, während Bäppi Impressionen als Verkäufer auf dem Wochenmarkt schildert und sich hier fühlt wie ein Frisör oder Kneipenwirt, der sich die Wehwehchen, Sorgen und Nöte seiner Kundschaft anhören muss. Abreagieren kann sich Bäppi als Freizeit-Möbelpacker und als pöbelnder Rabauke im Straßenverkehr, wenn auch nur als Beifahrer.
HC BAXXTER ist Punk zu engstirnig und konservativ, Schinken hat Pink, Neon und retro für sich entdeckt, kann gut referieren und komplexe Themen in kurzen Sätzen auf "einen Punkt brechen".
Was geht mit Punk in Hangover? Bäppi liefert einen kurzen Band-Rapport aus Hannover und Umland, wobei URINPROBE aus Visbek mit 123 KM doch schon sehr weit entfernt beheimatet sind.

Gesamteindruck:

 Bäppi lebt nicht nur in einer neuen Stadt, sondern auch in seiner kleinen Welt mit Kabel-TV, Internet und gut gefülltem Kühlschrank. Nutella statt Haare färben. Weißbrot statt Smalltalk, No future satt Firlefanz.
Bäppi geht mit dieser Ausgabe nur einen kleinen Schritt in die Richtung, "in die ich lenken wollte". Er vermisst bei vielen aktuellen Heften den Biss und verschluckt sich beim nötigen Respekt vor seine Klientel mit Nichtachtung vor Reaktionen, Lob und Tadel. Der "Ansatz, humorlos, hasserfüllt und hundsgemein" zu sein und diesen auch inhaltlich umzusetzen, scheitert zumindest in Teilbereichen an seinem wahren Charakter, der mehr Schlechtes/Böses denkt, als es auszusprechen vermag. Demnächst folgen Geschichten vom Bauernhof, von der Geburtsstätte, und ich befürchte, das HUMAN PARASIT entwickelt sich zum alternativen Heimatblatt mit lokaler Berichterstattung, Reiseberichte und Meckern hinter vorgehaltener Hand. Bäppi entdeckt die neue Bürgerlichkeit zwischen weiße Socken und Randale. Die bunte Vielfalt ist nicht spießig, aber aufgeräumt.