MAD SIN - Chills & Thrills In A Drama Of Mad Sin & Mystery/Distorted dimensions

MAD SIN - Chills & Thrills In A Drama Of Mad Sin & Mystery/Distorted dimensions
MAD SIN - Chills & Thrills In A Drama Of Mad Sin & Mystery/Distorted dimensions

MAD SIN

Chills & Thrills In A Drama Of Mad Sin & Mystery/Distorted dimensions 2CD
Concrete Jungle Records
Köfte hat wahrscheinlich MAD SIN gegründet, weil er nach dem Rausschmiss aus der Schule wenige Optionen hatte, den Alltag befriedigend auszufüllen. Zwischen Arbeitsamt und Sozialamt hat Köfte sich entschieden, mit Auftritten als Straßenmusiker oder in Kneipen seinen täglichen Alkoholbedarf zu decken.

1987, schnappt sich Köfte die Sticks und röhrt, brüllt, schreit und quakt ins Mikro, als sei der Leibhaftige hinter ihm her und gründet gemeinsam mit Gitarrist Stein und Bassist Holly Mad Sin. Das Debütalbum erscheint 1988 auf Maybe Crazy Records und ist ein wilder Ritt, ungestüm und roh serviert. Ihre Version von Psychobilly hat mensch bis dahin so auch noch nicht gehört. "Mad Rumble" ist bspw. ein Beleg für Ekstase und exzessives Spielen (wobei hier Lick Cippolina für das teuflische Gitarrenspiel verantwortlich ist). Die Songs sind im jeden Fall noch eine dirty Punk-Style-Variation des Billysounds und schütteln bei hohem Tempo sämtliche Läuse vom Kopf und beißen Löcher in die domestosgetränkte Hosen. Meine Anspieltipps: "Acid Train", "Straight To Hell", "Mad Rumble" und "Whirl Girl".
Auf dem Nachfolger-Album "Distorted dimensions" (1990; Maybe Crazy Records) klingen die Songs weniger hallig und haben einen druckvollen, dunklen Grundton. Das Tempo und die Spielfreude ist erneut überschwänglich und Stein hat nicht nur den höchsten Flat, sondern auch Momente, in denen er die Sau rauslässt. Insgesamt aber sind die Songs rockiger, besitzen einen wütenden Stampf-Beat und sind aufgrund Köftes unberechenbaren Vocalparts Ausdruck von Psychobilly-Wahnsinn und amüsanter Square-Dance-Galopp. Meine Anspieltipps: Wicked Witch, Indestructible Man, Hammer Beatin' Boogie und Mad Man Rock.