· 

Moscow Death Brigade - Boltcutter

Moscow Death Brigade - Boltcutter
Moscow Death Brigade - Boltcutter

Moscow Death Brigade

Boltcutter LP/CD
Fire and Flames Music
"Circle pit hip hop we won't stop!" Mit einem radikalen Flow, Aggro-Beats und einer links-politischen, emanzipatorischen Statements (Brother und Sisterhood) mixen MDB HC-Techno-HipHop.

Doch wo andernorts eher RapperInnen Imagepflege und einen Szene-Status mit aufgesetzten, gekünstelten, sexistischen wie rassistischen Inhalten und Pöbeleien betreiben, sind MDB authentisch ("We are not pseudo violent wanna-be gangsters"). Ihre Wurzeln haben die Crew-Mitglieder in russischen, progressiven sozialen Bewegungen und in Graffiti-Underground-Szenen, rappen über Themen, die mit ausführlichen Texten/Statements in ihren Songs/Videos behandelt werden und eine Position gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und Krieg betonen. Somit haben MDB als ein Kollektiv 2008 eine Gegenkultur erscahffen, um sich der erstarkten extremen Rechten zu erwehren, aber auch eigene Botscahften mit Aktionen und Angebote zu füllen und anzubieten. Während die Musik des Kollektivs als aggressiv und brutal bezeichnet werden kann, basieren die Texte der Band meist auf dem Widerstand gegen jede Form von Gewalt. Empowerment, DIY, Street Art, ein mic, ein Ghettoblaster und hard spitting rhymes. Klar formulierte linke Parolen (The truth for the youth with a microphone-Against the boneheads, fanatics and xenophobes), eine one true crew mit all for one-Allianzen. MDB kicken Arsch, haben den Flow und haben eine Menge zu sagen. Die gesammelten Erfahrungen werden in "Straight Outta Moscow, Part II" reflektiert, evaluiert. Mixing up every style - nothing sounds similar. Eine Hand am Mic, die andere an der Spraydose. "Boltcutter" sprüht vor Energie, Mesage Style, beinhaltet Drum'n'Bass Blockbuster, fördert anti-sexistische Werte, Zusammenhalt und Solidarität mit Refugees gegen racial Profiling-Politik ("Papers please)" und von Polizeigewalt betroffene Menschen. Es muss mehr solcher Kollektive geben, die eine so unglaubliche große ausdrucksstarke Bewegung sind, die gerade mehr als nur ein Zeichen gegen das Erstarken der extremen Rechte in Europa setzen, die handlungsfähig und entschlossen sind und mit Musik und Inhalte überzeugen, zu denen mensch tanzen, feiern und die Fäuste schwingen kann. Mich stören die vermehrten Electro-Beats und Samples nicht. Im Gegenteil, verstärken sie doch den radikalen Aggro-Flow und sorgen für enorme Abwechslung, der ohne diese Elemente einfach nur HC-Rap wäre. Insofern ist die Weiterentwicklung auch eine kreative Neuerung, die sich aber auch am älteren Song wie "One for the Ski mask" messen lassen müssen, der immer noch die Anti_Fa-Relevanz besitzt und ein Alltime-Smasher ist.