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BROT Fanzine #2

BROT Fanzine #2
BROT Fanzine #2

BROT Fanzine #2
40 DIN-A-5-Seiten; €???
brotfanzine@gmx.de
Nach 5 Jahren hat Thommy, v.i.s.d.P., unter Beteiligung von Hagi, Krischan, Yannig und elfo eine 2. BROT-Ausgabe produziert.
Thommy resümiert Eindrücke vom G20-Gipfel und serviert pathetische verbale Brandsätze.

Thommy produziert ja auch Tapes auf seinem UgaUga-Label. Mit Tommy von NO TIME FOR FUN tauscht er Tapes und einen Fragenkatalog, wobei dieser Orange County-Punk-Bandaktivitäten vorstellt und auch über Auswüchse der extremen Rechten und wie Punx darauf reagieren berichtet.
 HAGI beabsichtigte, zahlenden Gästen vorm Hafenklang, die ein ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN-Konzert besuchten, zur Frage "ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN 2016. Warum?" Reaktionen zu entlocken. Jedoch beschreibt er bei Nieselwetter die Klientel, geht nach Hause und fragt sich selbst nach dem Warum. Immerhin, er war motiviert und hatte gute Absichten.
"Irgendwas mit Nudeln" verspricht ein Rezept zum Nachkochen, entpuppt sich aber als subjektive Meinung nach der unterschiedlichen Bissfestigkeit unter Berücksichtigung der Garzeit diverser Nudeln. Thommy stellt in 1, 2 Sätzen Bands vor, die er schlecht findet. Tillmann betreibt den Maegelins (Videofanzine-)Blog und gibt Auskunft zu favorisierten Interview-PartnerInnen und Feedback von UserInnen.
 Krischan zeichnet einen 6-seitigen Comic über das pädagogische und moralische Fehlverhalten eines Fußgängers, der bei Rot über die Ampel geht und warum die NörglerInnen am Ende das Nachsehen haben.
 Thommy und Luca besuchen ein Rollerderby des B-Teams der Harbor Girls gegen Demolition Derby Dolls und beide finden Gefallen am bunten, aber auch mitunter schmerzhaften, Vollkontaktsport. BetreiberInnen des INFOLADEN SCHWARZMARKT berichten über Konzept/Infrastruktur/Verkaufsobjekte und Relevanz/Stellenwert im digitalen Zeitalter.

Gesamteindruck:

Die 2. Ausgabe besticht durch einen erfrischenden Schreibstil, der die produzierten Inhalte kurzweilig und sehr unterhaltsam aufbereitet. Die SchreiberInnen spielen manchmal mit den Erwartungshaltungen der LeserInnen und selbst bei ernsten Themen lässt sich ein subjektiver Stil, Begeisterung und Reflektiertheit erkennen. Der kontrastreiche, abwechslungsreiche Inhalt repräsentiert persönliche Meinungen, die manchmal sehr oberflächlich und unausgegoren ("Schlechte Bands") sind, setzt aber ansonsten dem distinguierten, sachlichen Informationsstil des gängigen Journalismus einen atemlosen empathischen/sympathischen Schreibstil entgegen.