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PLASTIC BOMB #109

PLASTIC BOMB #109
PLASTIC BOMB #109

PLASTIC BOMB #109
48 DIN-A-4-Seiten; € 3,50.-
Plastic Bomb, Heckenstr. 35, 47058 Duisburg
https://www.plastic-bomb.eu/wordpress/
Ronja und Co springen ins kalte Wasser und "bieten euch den Service an, eure Plattensammlung für euch zu verjubeln". Sven ist genervt von Raucher*innen und empfindet Rauchen als Körperverletzung, während Basti Bäume (vornehmlich Eichen) pflanzen möchte auf einer Flache so groß wie die Schweiz, um den Klimawandel aufzuhalten.

Steff von ALARMSIGNAL widmet sich voll und ganz der Band, die für ihn die einzige finanzielle Einnahmequelle ist, möchte die Band aber nicht als einen fulltimejob betreiben. DIE BULLEN sorgen mit ihren Antworten für Recht und Ordnung, holen aber auch schon mal den Knüppel aus dem Sack. Pascal verläuft sich auf dem Rebellion Festival und ist über die ein oder andere Band enttäuscht (D.I., FEAR) und über andere hocherfreut (QUEEN ZEE). Caro fährt im Zeitkarussell rückwärts und stellt einige alte Bands aus dem ehemaligen Jugoslawien, heutiges Slowenien, Ungarn und Kroatien vor. Philipp Meinert skizziert Thees Uhlmann Biographie. Wir erfahren, dass Thees vom Soundtrack "Who made who" von AC/DC beeindruckt war, das ZAP abgefeiert und in einem Brief von Martin Büsser philosophische Lese-Anreize bekommen hat. Ronja&Kniep besuchen das L!Z in Magdeburg und interviewen Christian, Chia zu Visionen und Komplikationen des selbstverwalteten Hausprojektes. Swebo findest es gut, dass die RICHIES wieder aktiv sind, haben mit Kiwi einen Ersatz für Peter, der aber doch noch in der Band bleibt und benennen ihre deutsche PopPunk-Faves. Jan Off wird mit einer Fortsetzung aus der letzten Ausgabe auf den Zahn gefühlt und zeigt sich schon "gewurmt", dass sein Werk "Vorkriegsjugend" nicht die mediale Präsenz bekam wie Rocko Schamonis Buch "Dorfpunks", das es bis in die Kinos schaffte.
Basti muss sich in der Jugendzeit immer noch mit gescheitelten Mitschülern rumärgern, bekommt ob eines "Bananen"-Vorfalls strenge Auflagen und steht unter Beobachtung. Als wäre das nicht Oi!ronie genug, klauen selbige Combo eine Zeile von BÖ und findet es witzig, wegen dem D.Oi!Y. Button und der Ähnlichkeit zu einer Grauzonen-Veranstaltungsreihe diskreditiert zu werden.

Gesamteindruck:

Immer wieder ein Lesevergnügen ist Bastis "Geschichten aus der Gruft"-Reihe, in der seltsam anmutende Zeitgenoss*innen obskure (neu)rechte Botschaften verkünden. Die aktuelle Ausgabe liefert einen sehr abwechslungsreichen Mix aus Musik, Politik und Biografisches, der den Kern der Zeit markiert und die Leser*innen mit Fortsetzungsreihen ködert, keine weitere Ausgabe verpassen zu wollen.