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TRUST #201

TRUST #201
TRUST #201

TRUST #201
68 DIN-A-4 Seiten; €3,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Postfach 110762, 28087 Bremen
https://trust-zine.de/
Dolf will erkenntnisoffen bleiben und hat im Kontext der sogenannten 'Defluencer' den Gedankengang, dass "wenn die Identität des Menschen durch die Wahrheit angegriffen wird, hat die Wahrheit meist keine Chance, weil die Identität meist stärker sein wird, als harte Fakten, die der Mensch oder Menschen in der Gruppe hören wollen."

Jan Röhlk ist erneut akribisch bei der Suche nach der Ursprünglichkeit der Originalität. Mika unterhält sich mit Alex, Ollo und Sven von PASCOW über deren musikalischen Entwicklung, die Vor- und Nachteile des provinziellen Leben und Möglichkeiten, auch mal im Ausland zu spielen. Claude Müller ist aufgeregt wie ein Teenager, der einem Bandauftritt entgegenfiebert und plaudert dann doch recht belangloses Zeug mit Jan, Vanessa, Manuel und Patrick von DISGUSTING NEWS. Jan Röhlk entschuldigt und rechtfertigt sich bereits im Vorfeld des Interviews mit Penelope Houston für die recht einsilbigen Antworten zu seinen erneut langen und verwirrenden Fragen und der Tatsache, ein "alte*s Säck*innen-Interview zu führen. Und fürwahr sind die eingebauten, geklaute, ältere Interview-Ausschnitte weitaus Interessanter, als das E-Mail-Interview, das die Kluft zwischen Motivation/Vorbereitung und Pflichterfüllung/demotiviert offenbart. Bela indes ist Feuer und Flamme für die 1. MOVING TARGETS-Platte, Burning in water, Ken Chambers liefert aber auch ernüchternde Eindrücke statt tiefgründige Erkenntnisse. Nach einem neuerlichen TRUST-Rückblick resümiert Claas Reiners BITUMEs Werkschau als tragende Säulen mit Einfachheit und Energie.

Gesamteindruck:

Eine höhepunktarme Ausgabe, die das Manko in einigen Interviews offenbart, wenn gut recherchierte Fragen von den Gesprächspartner*innen offensichtlich unwillig beantwortet werden. So steht und fällt die Ausgabe mit der bereitwilligen Gesprächsbereitschaft, auf die PASCOW sich vorbildlich einlassen können, andere aber nicht, sodass sich gleich mehrere TRUST-Mitarbeiter dafür rechtfertigen/entschuldigen müssen.