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Western Addiction - Frail Bray

Western Addiction - Frail Bray
Western Addiction - Frail Bray

Western Addiction

Frail Bray LP
Fat Wreck
Das Quintett aus San Francisco serviert einen ausgesprochen aggressiven Westküsten-Hardcore, der immer wieder mit Tempiwechseln, Breaks, Rückkopplungen und Gitarrengewichse aufgeheizt wird.

Nach dem deprimierenden Vorgängeralbum, "Tremulous", gehen die Inhalte in eine positive Richtung, gleichwohl Sänger Jason Hall immer noch rumschreit und wütet, als sei er mit dem falschen Fuß zur falschen Uhrzeit aufgestanden und der erste Schluck Kaffee schmeckt nach Hasenpisse. Auch das Cover suggeriert einen Lichtblick in der Schattenwelt. Das Album erinnert mich bisweilen an alte Good Riddance und fühlt sich an wie ein extrovertiertes Toben, als kündige sich die Schwiegermutter an, die sich für 4 Wochen einnisten will. Hall eröffnet das Album mit einem Angriff auf den zerstörerischen Kapitalismus namens "The Leopard and the Juniper" (Der Leopard und der Wacholder), aber immer wieder durchdringen Zeilen, die Hoffnung und Zuversicht versprühen. "Rose's Hammer I" und "Rose's Hammer II" etwa, die mit Leidenschaft und froher Kunde eine Ode an die Mutterscahft darstellt. Neben straighten HC-Knallern ("Laurette") gibt es viel Rock and Roll-Variationen und spielerischen Nuancen, die den HC-Sektor verlassen, ohne die Wildheit aufzugeben. Und wenn "Deranged by Grief" ertönt, scheinen WESTERN ADDICTION noch mal alles in die Waagschale legen und switchen von Dark Punk zu Ich-lass-die-Sau-raus-Riffs. Puh, ich bin angefixt und schweißgebadet.