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DESCENDENTS - 9th & Walnut

DESCENDENTS - 9th & Walnut
DESCENDENTS - 9th & Walnut

DESCENDENTS

9th & Walnut LP
Epitaph Records / Indigo
Descendents wurden 1978 in der South Bay, L.A. gegründet und begannen als Trio mit dem Bassisten Tony Lombardo, dem Schlagzeuger Bill Stevenson und dem Gitarristen Frank Navetta (gest. 2008).Als 2 Jahre später Milo Aukermann dazustieß, nahm das Schicksal seinen Lauf.

DESCENDENTS hatten mit "I'm not a loser" und der Textzeile "...your pants are too tight, you fucking Homo!" (Verantwortlich: Frank Navetta) eine höchst bedenkliche Aussage getroffen. Frank rechtfertigte den Songinhalt, um damit Missgunst und Neid gegenüber denen auszudrücken, die er als attraktiver und erfolgreicher ansah und benutze gängige Schimpfwörter. Bevor das legendäre 1. Album "Milo goes to College" erschien, prägten kurze, schnelle, aggressive Songs die '81-er "Fat"-EP die Frühphase, die als melodischer Hardcore charakterisiert werden könnnen, und weniger als die künftige Pop-Punk-Aromen. Und natürlich waren diese auch noch sehr koffeingeschwängert, die dem Prinzip schnell-schnell-schnell-schnell hinaus folgten. Umso erstaunlicher ist es, dass es nun die allerersten Songs aus der Gründungszeit zu hören gibt, die die Schnittmenge aus Pop und Hardcore skizzieren. Songs aus der Zeit zwischen 1977 (also noch vor DESCENDENTS) und 1980, bevor sie die Fat EP (1981) und die Milo Goes to College LP (1982) aufnahmen. Und wenn das die lost songs sein sollen, dann bin ich doch sehr überrascht und angetan ob des Hit-Potenzials und Songs  die den Kern des Punk herausschälen. "You make me sick" und "Grudge" unterscheiden sich immens und vereinen Wut und Verbitterung, aber auch mit "Mohicans" die poppige Seite. Kurze Kracher wie "You're disgusting" unter einer Minute, die alles auf den Punkt bringen, ein hohes Maß an Eingängigkeit und einen Haufen Songs, getrieben von Stevensons hyperkreative Surf-Beats, Lombardos warmherzigen Bass, Navettas knackigen Attacken, Milos leidenschaftlicher, unverwechselbarer, chakteristischer Gesang. Gleichwohl die alten Songs 2002 in der Originalbesetzung im Blasting Room eingespielt und aufgenommen wurden, heben sie den Retro-Charme bewahrt und klingen druckvoller, reifer und besser als auf dem Debütalbum.
 "In der 9th & Walnut befand sich unser erster Übungsraum, in der Garage von Franks Schwester", erinnert sich Stevenson. "Sein Bruder und seine Schwester wohnten dort, und "The Pagan Babies", Franks Band mit seinen Brüdern, spielten auch dort. Einige dieser Songs wurden geschrieben, als Frank erst 14 Jahre alt war." Als die Band wieder zusammenkam, um sie aufzunehmen, war es wie in den frühesten Tagen: "Wir fielen einfach in unseren alten Modus. Es war so natürlich." Auf diesem Album zeigt sich, dass Bands wie Lag Wagon, NOFX, BLINK 182 von DESCENDENTS beeinflusst sind. Es zeigt aber auch, dass der Chainsaw Pop und Hardcore vor allem ein prägendes Wechsel-Spiel zwischen mit Tony Lambardos Bass-Spiel für die Grundmelodie und Frank Navettas Gitarrenspiel, um einen gleichmäßigen Rhythmus anzuschlagen.