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PLASTIC BOMB #118

PLASTIC BOMB #118
PLASTIC BOMB #118

PLASTIC BOMB #118
48 DIN-A-4-Seiten; € 5,00.-
Plastic Bomb, Heckenstr. 35, 47058 Duisburg
https://www.plastic-bomb.eu/wordpress/
    Ronja hat daas Gefühl, dass wieder „mehr Energie in die Sache gekommen ist, dass es wieder mehr, vor allem jüngere, Menschen im Punk gibt.“  Auch Schlossi hat eine zündende Idee, wähnend sie damals und heute vergleicht und es nicht nachvollziehen kann, „dass man auf sich auf Veranstaltungen trotz 2G+ nicht sicher fühlt, weil man zu einer Risikogruppe gehört(...)“. Basti investiert  Zeit und private Ersparnisse ins neu erworbene Haus der verstorbenen Oma und bastelt an einer digitalen Version seiner „Gruftneurosen“.

Fini und Bonny erklären ihr Konzeptalbum, das nach langer Wartezeit endlich auf Vinyl gepresst worden ist und wissen, dass sie für „mal eben rein hören die falsche Adresse“ sind!“ Ronja interviewt Annette (Bärchen und die Milchbubis), die über die NoFun-Connection, über NDW und die Stimmung in den 80er Jahren berichtet. Dann gibt es mehrere Artikel über Krisen und Konflikte zu Geflüchteten auf dem Meer, an der polnischen, polnisch-belarussichen Grenze, in Bosnien, wo freiwillige Helfer*innen und Aktivist*innen vor Ort Hilfe leisten oder daran erinnern, wie die Logik des europäischen Migrations-Systems funktioniert.
Basti skizziert die deutsche Rechtspflege, die Richter mit extrem rechter Gesinnung emporbrachte und -bringt und beschreibt Fallbeispiele.
Nach Vorkriegsjugend kommen die Nachkriegsratten, die manchmal höflich, asozial und oft durstig sind. Das von Philipp geführte Interview mit Dirk von Lowitzow (TOCOTRONIC) ist das eigentliche Highlight, weil hier Kultur, Politik und Sachverstand verknüpft werden.

Gesamteindruck:

Die aktuelle Ausgabe ist ein kunterbuntes, chaotisches Allerlei aus Punk und Politik mit dem ausgeprägten Sinn, Witz und Ernsthaftigkeit zu versprühen. Das mag auf den ersten Blick verwirren, auf den zweiten Blick unterstreicht das den sehr unterschiedlichen Anspruch der einzelnen Schreiberlinge, die ihre Begeisterung, Empörung oder Neugier zum Ausdruck bringen.