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Proud to be Punk #35

Proud to be Punk #35
Proud to be Punk #35

Proud to be Punk #35
100 DIN-A-5-Seiten; € 3,00.-
jan.sobe@t-online.de
    Jan verspürt das Bedürfnis, den „besorgniserregenden Krieg“ in irgendeiner Form zu thematisieren und verwendet eine Anzeige von ‚Mission Lifetime‘, die Bezug auf Geflüchtete nimmt. Weiter nimmt Jan auch Bezug zum 20-jährigen P.t.b.P.-Jubiläum und teilt den Leser*innen seine Zweifel mit, ob es heutzutage überhaupt noch Sinn ergibt, Reviews zu schreiben und zu veröffentlichen, freut sich aber über neue Fanzines, die publiziert werden.

Einen großen Teil nimmt das von ihm benannte „Jubiläums-Special“ ein, wo Außenstehende ihren persönlichen Bezug zum P.t.b.P.-herleiten und allgemein über das Fanzine sinnieren. Für mich ist diese Form der Rückbesinnung total überflüssig, selbst wenn Jan andere zu Wort kommen lässt. Ich finde, es gibt viele gute Gründe, um sich mit den eigenen Talenten zu befassen – und das ohne schlechtes Gewissen! Natürlich gehört auch ein realistischer Blick und eine gute Selbstreflexion dazu – schließlich soll eine Auseinandersetzung mit den eigenen Potenzialen nicht dazu führen, am Ende an Selbstüberschätzung zu leiden. Aber die eigene Werkschau zu repräsentieren halte ich vor diesen Fragen unangemessen: Wem nützt es? Was kann es?
Des Weiteren räumt Jan Geralf Pochop satte 14 Seiten ein, um von dessen Stasi-Verhaftung, der Rehabilitation zu berichten, um Situationen mit rechter Gewalt in den 1990er Jahren zu schildern, sowie der Vorliebe für „exotischen Punk“ und Reisen, um andere subkulturelle Szenen kennenzulernen.

Gesamteindruck:

Neben den üblichen, gewohnten Standard-Rubriken gibt es erneut einige intensive Buchvorstellungen und mit Geralf Pochop ein ebenfalls intensives Aufarbeiten der eigenen Lebensgeschichte. Jans Ausarbeitungen sind akribisch und detailreich wiedergegeben, umfassen Aspekte regionaler „Szene“-News, Bildungspolitik und Zeitgeschichte mit Punkbezug.