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TRUST #213

TRUST #213
TRUST #213

TRUST #213
68 DIN-A-4 Seiten; €4,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Postfach 110762, 28087 Bremen
https://trust-zine.de/
    Dolf stellt fest, dass sich Themen seiner Kolumne wiederholen, weil gesellschaftliche und soziale Trends und Themen gekoppelt sind an Denkmuster und Verhaltensweisen, die sich ebenfalls wiederholen. Jan Röhlk war in Sting verliebt, liest Gangsta Rap-Bücher und schwärmt von VIP-Ikonen, denen er leibhaftig begegnet ist.

Sabrina Lügt offenbart in ihrer Kolumne eine permanente Alarmbereitschaft in Begegnungen mit cis-Männern, skizziert den Mental Load und die damit einhergehende Bewältigung von Angst vor potenziellen Übergriffen, Hilflosigkeit und Wut. Wer so den Alltag bewältigt, lebt in ständiger Anspannung und in Stress, was krank macht.
Jan Röhlk nimmt die Leser*innen mit auf die Fortsetzung seiner imaginären L.A.-Sightseeing-Tour, wobei es wohl nur für Nerds wie ihn interessant sein dürfte, Orte zu besuchen, an denen Schauspieler*innen Trinkgeld gegeben oder Strandszenen gedreht haben. TEAM SCHEISSE erklären den musikalischen Prozess ihres Schaffens, während stone auf der Suche nach  albanischer Untergrundmusik über Luk Haas auf Olsi Balla trifft und sich mit ihm über  Heavy Metal und Orte der Begegnung unterhält. Jan R. unterhält sich mit den ehemaligen TRUST-Schreiber*innen Andrea und Al über ihre aktive Fanzine-Phase. Nine von MOLLY PUNCH ist müde und faul, Sexismus in der Punk-„Szene“ zu erklären, weiß aber, dass es Menschen braucht, die Privilegien checken und bereit sind, ein Stück vom Kuchen abzugeben. Schlussendlich erklären BAD MARY ihre Texte und Vorlieben für Punk der späten 70er Jahre.

Gesamteindruck:

Die aktuelle Ausgabe ist inhaltlich eine schwache Nummer. Ich bemerke, dass in Zeiten von Covid-19 und der verhängten Vorsichtsmaßnahmen zurzeit Interviewpartner*innen etwas Bedeutsames zu erzählen haben. So bleibt nur ein Blick zurück oder einen imaginären Reisebericht, um den Inhalt zu füllen. Da ist mir Sabrina Lügts Kolumne noch am liebsten, weil aus FLINTA_Perspektive wirklich wichtige Probleme angesprochen werden, als diese, wie mensch an den Strand kommt, wo eine Szene für den „Planet der Affen 1“ gedreht wurde.