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DAS LECK - Babybong Babylon

DAS LECK - Babybong Babylon
DAS LECK - Babybong Babylon

DAS LECK

Babybong Babylon CD
Fuego
Jörn schrammelt, haut auf die Felle, pellt ein Ei und sinniert über eine Nacht im Streichelzoo, Rehamaßnahme, Punk, Migräne und Liebe, German Angst und einen Tag in der Steppe. Während Stephan Groß ganz dezent den Synth bedient, poltert und punkelt es für die Revolution des Dada und des Surrealismus. Was zunächst wie eine skurrile Momentaufnahme wirkt, entfaltet sich als kaleidoskopisches Bild von Alltagsphänomenen und existenziellen Fragen.

 Jörn, in seiner exzentrischen Art, schlägt den Takt des Lebens auf den Trommelfellen, während er seine Gedankenwelten öffnet, die gleichzeitig banale und tiefgründige Ergüsse freilegen.
Stephan Groß, der dezent den Synthesizer bedient, schafft mit seinen elektronischen Klängen eine Atmosphäre, die die Szenen miteinander verwebt. Die Musik, mal sanft, mal drängend, spiegelt die innere Unruhe und das Aufbegehren wider, das Jörn in seiner Erzählung beschreibt. Das Poltern und Funkeln ist nicht nur akustisch, sondern auch emotional spürbar - wie ein Überraschungsei, das mehr Leben in sich trägt, als man erwarten würde.
Jörns Gedanken zu Punk, Migräne und Liebe sind wie Fragmente eines Mosaiks, die zusammengesetzt ein Bild der „German Angst“ zeichnen - eine spezifisch deutsche Form der Zukunftsangst und des Weltschmerzes. Doch mitten in dieser Angst findet sich auch Hoffnung und eine tiefe Liebe zum Leben, die sich in den kleinen, scheinbar nebensächlichen Momenten zeigt: einem Tag in der Steppe, der Weite und Freiheit symbolisiert, im Kontrast zur Enge und Beklemmung der Alltagsängste.
Durch die Rehamaßnahme hindurch scheinen Heilung und Selbstfindung, und Jörns Reflexionen werden zu einem Akt des Widerstands gegen die Sinnlosigkeit. Es ist ein Wechselspiel zwischen Melancholie und Euphorie, zwischen Stillstand und Bewegung, das letztlich mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet, und genau darin liegt die Kraft dieser vielschichtigen Erzählung. Und die Auswahl der Fotos im Booklet belegen die Absurditäten menschlichen Verhaltens und die bizarre Schönheit des Alltags, Fotos von alltäglichen Objekten, die in unerwartete Kontexte gestellt wurden. Die Fotos illustrieren nicht nur die Texte, sondern interagieren mit ihnen, schaffen Kontraste und Parallelen, die die Interpretation der Musik und der Worte bereichern. In dieser Weise wird das Booklet zu einem integralen Bestandteil des künstlerischen Gesamtkonzepts, das weit über die bloße Dokumentation hinausgeht. Die Heilung ist so nah!