MONOSTARS
Alles wollen nichts müssen LP
ZickZack/Fuego/Friedel Muders
Alles müssen, nichts wollen? Die Monostars eröffnen uns auf ihrem siebten Album eine Soundkulisse, die wie ein Querschnitt durch die Eingeweide der modernen Zivilisation wirkt. Räume, die einst
Triumph menschlicher Herrschaft über den Raum sein wollten, stehen nun für die Schattenseiten unserer Zeit. Noisegefiepe, kühle Klangfassaden und Post-Punk-Sequenzen mit Synth-Lässigkeit im
Flüsterton. Wie es im Titelsong „Alles Wollen“ heißt: „Es ist halt, wie es ist. So oder so.“
Bloß nicht müde werden. „Es ist halt, wie es ist“, singen sie im Titelsong „Alles Wollen“ – eine Zeile, die wie eine Parodie auf unser post-pandemisches Lebensgefühl wirkt.
Die Monostars bewegen sich in einer Welt, die mit großen Versprechen lockt, nur um sie mit kalter Realität zunichtezumachen – eine Haltung, die zwischen Zynismus und Akzeptanz schwankt.
So spannend und atmosphärisch dicht Alles Wollen, Nichts Müssen auch ist, musikalisch agieren die Monostars auf Dauer manchmal zu träge und behutsam. Die wuchtige Klanglandschaft verliert
stellenweise an Dynamik, und die Stücke lassen die impulsive Energie vermissen. Trotz aller Souveränität im Synth-Pop-Klang bleibt die musikalische Reise an manchen Stellen stehen, wo man sich
mehr Vorwärtsdrang gewünscht hätte.
Dennoch: Die Monostars schaffen es, mit ihrem siebten Album einen atmosphärisch faszinierenden, wenn auch nicht immer mitreißenden Soundtrack für die Ambivalenzen unserer Zeit zu liefern.