
CATAPHILES
Shadow Self LP
Sabotage Records
Tanzen im Nebel: Schatten, Stimmen und untergründige Sehnsucht
Mommers, Jan, Heini und Anja graben mit ihrem 2. Album ein düster schimmerndes Artefakt aus Bremens Katakomben. Ihr Sound: eine drängende Mischung aus Death Punk und melancholisch verdichtetem
Post Punk, die nie ins Selbstmitleid kippt, sondern mit einer seltsamen, fast trotzig leuchtenden Energie brennt.
Im Zentrum steht der kontrastreiche Wechselgesang zwischen Anja und Mommers – er grollt, sie gleitet, sie fordert, er kontert.
Es sind „Die Schöne und das Biest“-Momente, aber ohne Kitsch: Flehen trifft auf Entschlossenheit, Verletzlichkeit auf Aufbegehren. Dieses Zusammenspiel verleiht den Songs eine emotionale
Tiefe, die unter die Haut geht.
„Shadow Self“ ist der Soundtrack für das nächtliche Umherirren zwischen Beton und Verlangen – Nebel und Moder als Synonym für das, was wir nicht sehen wollen, aber spüren. Die Basslinien
schleppen, die Gitarren flirren nervös, das Schlagzeug treibt unermüdlich nach vorn. Songs wie „My Mirror“ oder „Reality is...“ verhandeln Verzweiflung mit einer Dringlichkeit, die nicht nachgibt
– aber auch nicht aufhört zu hoffen.
CATAPHILES machen Musik für Menschen, die tanzen, obwohl der Boden wankt. Oder gerade deshalb.