
Es ist, als würde ein Vorschulkind ein ganzes Land regieren. Nur dass das Kind Accessoires wie Militärparaden, Golfresorts und einen Twitter-Account mit 90 Millionen Followern hat. Willkommen in der Welt der politischen Narzissten. Willkommen bei den „Ich-mach-das-jetzt-einfach“-Männern mit Atomcodes.
Donald Trump ist nicht allein. Er ist nur der Prototyp: die goldene Spielfigur im geopolitischen Monopoly. Statt Parkstraße: Mar-a-Lago. Statt Bahnhöfen: Fernsehinterviews. Statt Gefängnis: Fox
News.
Er umgibt sich mit Ja-Sagern, weil Widerspruch klingt wie Eltern, die einem sagen, dass man keinen dritten Löffel Nutella essen darf. Und wer will das schon hören, wenn man gerade dabei ist,
Afghanistan neu zu interpretieren?
Diese Typen – nennen wir sie „Alpha-Trotzis“ – halten Macht für einen Beweis, dass sie recht haben. Immer. Sie treffen Entscheidungen wie andere Menschen Süßigkeiten klauen: impulsiv, mit
flackernden Augen, und voller Angst, jemand könnte sagen: „Nein, das darfst du nicht.“
Das ist das Zentrum der Sache: Es geht nicht um Politik. Es geht um emotionale Architektur. Diese Männer sind keine Strippenzieher – sie sind Fünfjährige mit Weltherrschaftswahn. Sie verlangen
Loyalität, als wäre sie eine Umarmung, die sie als Kind nie bekommen haben.
Kritik? Ist Verrat. Widerspruch? Persönliche Kränkung. Fakten? Gefühle mit Brille.
Deshalb gleichen ihre Kabinette einem schlechten Kindergeburtstag: alle eingeladen, niemand darf widersprechen, und am Ende gibt’s Streit wegen der Spielregeln. Am nächsten Tag sind zwei Minister
entlassen, drei Reality-Show-Experten eingestellt, und das Land steht metaphorisch gesehen auf einem Trampolin mit brennendem Rand.
Und doch: In all dem Wahnsinn steckt etwas Tragisches. Denn hinter dem lautesten „Ich bin der Beste!“ steckt oft ein leises „Bitte habt mich lieb.“
Aber niemand sagt es ihnen. Stattdessen bekommen sie Beifall, der klingt wie das Rascheln von Dollar-Scheinen.
Fazit:
Macht korrumpiert. Narzissmus multipliziert. Und politische Führung wird zum Performance-Act eines Mannes, der nie gelernt hat, dass „Nein“ kein Angriff ist – sondern manchmal einfach ein Zeichen
von Realität.
Aber hey – wenn alles schiefgeht, kann man ja immer noch ein Hotel eröffnen. Oder ein Land kaufen. Oder einen Coup tweeten.
Denn am Ende zählt nur eins: Macht doch, was ich will!