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ROMP #53

ROMP #53
ROMP #53

ROMP #53
40 DIN-A-4 Seiten; € 3.-
zine@romp.ch
    Die neue Ausgabe des ROMP-Zines liefert wieder kompromisslosen DIY-Spirit, klare politische Haltung und einen Querschnitt durch Punk, Subkultur und Widerstand. Herausgeber Fix setzt gleich zu Beginn ein deutliches Zeichen und erklärt seine Solidarität mit jenen Israelis und Jüd:innen, die sich gegen die rechte Regierung und die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung stellen – eine Position, die Mut verlangt und nicht jedem gefallen wird.

Inhaltlich ist das Heft ein wilder, gut kuratierter Mix: Politische Updates zur Freiraum-Szene in der Schweiz und zur drohenden Gentrifizierung der Steinenstraße, die auch den ROMP-Laden betrifft, treffen auf persönliche Anekdoten, Interviews und Szene-Stimmen. Die Unsicherheit über mögliche finanzielle Konsequenzen durch „Einsprecher:innen“ ist spürbar – das Zine schwankt hier zwischen Wut und Sorge, ohne ins Selbstmitleid zu kippen.
Kyaw Kyaw von REBEL RIOT glaubt an den Wandel durch Kunst, Kultur und Herz. Fix trinkt sein Feierabendbier im Houdine, wo er mit Römer ins Gespräch kommt – Grafiker, Shirtmacher, Antifa-Kopf. Auf fcknzs.ch verkauft er seine klaren Botschaften zum Anziehen.
Das Zine greift auch die „Assembly Of Solidarity To The Palestinian People“ auf und stellt deren antizionistische Positionen vor. Dazu kommen Stimmen aus den Niederlanden (Eva & Reynaert von STRESSSYSTEM), die Punk als Energiequelle feiern, und Oli & Chris von SICK OF SOCIETY, die nichts erklären, sondern auf Selbstverantwortung setzen.
Fix’ Rubrik „Geschichten aus den 80ern“ ist ein Highlight. Diesmal: Donati, Punk-Kid aus der DDR, POP ROCKY-Erfolg, Schweinesound-Tape mit REIBER – ein Kapitel Nostalgie mit einem melancholischen Beigeschmack.
Auch GIFTSTOFF kommen zu Wort. Punk auf Deutsch, kein homogener Haufen, sondern ehrliche Statements. Flo und Misch bringen es auf den Punkt: Subkultur heißt Vielfalt und Verantwortung.


Gesamteindruck:

Das ROMP ist unbequem, persönlich, politisch und mit Haltung vollgepackt. Wer nur Musik will, ist hier falsch. Wer Punk als gelebte Kritik versteht, findet in ROMP ein Zine mit echtem Gehalt.