
ZYPH
Einz LP
Sounds Of Subterrania
ZYPH machen Punk für Menschen, die wissen, dass Punk kein Modewort ist. Minimalistischer garagenPunk-Sound aus Mannheim. Kein bunter Baukasten, in dem man sich je nach Laune zwischen Comedy-Rap,
Stadionrock oder Netzaktivismus entscheidet. Punk als ein Gefühl – rau, dringlich, unbequem. Und genau das liefern ZYPH. Ohne Filter, ohne Gags, ohne Augenzwinkern. Irgendwie ein Teil von uns.
Eigentlich hatte ich längst abgeschlossen. Zu viele selbsternannte „Punks“, zu viele Wohlfühlhymnen mit verzerrter Gitarre, zu viele Leute, die glauben, Punk beginne da, wo die Playlist aufhört.
Ich wollte den Platz räumen, soll doch die nächste Generation ihre eigene Version basteln. Soll sie. Dachte ich.
Und dann kam ZYPH. Keine PR, kein fancy Studio. Nur ein Freund mit einem 4-Spur-Gerät und einem Haufen Wut im Bauch. Mehr "Leck-mich-am-Arsch"-Feeling, denn "Wir haben uns alle lieb"-Mentalität.
Schlechte Laune und Geschrammel, Rock and Roll und Punk als Symbiose für ein Recht auf Faulheit und Haudrauf.
Die Songs klingen wie rostige Nägel, die in den Boden getrieben wurden. Unverstellt, roh, mit einer Ehrlichkeit, die man nicht im Proberaum simuliert. Das ist Musik von Leuten, die den Ernst der
Lage kennen – und nicht tun, als könnte man ihn wegironisieren.
Es ist schwer zu sagen, warum diese Platte so trifft. Vielleicht, weil sie an etwas erinnert, das viele vergessen haben: Punk war nie nur Sound, es war Überlebensstrategie. Wut war kein
Stilmittel, sondern Schutz. Und ja – genau dieses Gefühl holen ZYPH zurück. Nicht als Retroshow, sondern als Gegenwart. Klingt wie Oscar aus der Mülltonne, griesgrämig und offensiv.