STRESS
s/t LP
Abbruch Records/Broken Silence
Stress aus Rostock machen keine halben Sachen. Ihr Sound ist eine wütende Mischung aus düsterem Wave, rotzigem Punk und schmutzigem Garage-Rock – roh, direkt und voller Energie. Nicht zu
verwechseln mit der gleichnamigen Band aus Schleswig (1980–1982): Dieses Trio ist Gegenwart. Und zwar mit voller Wucht.
Das selbstbetitelte Debütalbum klingt wie ein Streifzug durch nächtliche Betonlandschaften – aggressiv, melancholisch, geladen. Zwölf Songs, teils auf Deutsch, teils auf Englisch, liefern unter
Hochspannung einen kompromisslosen Mix aus Härte und Gefühl. Kein Pathos, kein Posing – dafür düstere Eingängigkeit mit Haltung.
Der wechselnde Gesang bringt zusätzliche Spannung ins Spiel. Mal knurrig, mal kalt, mal rotzig – immer mit Haltung. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Cold Wave, Garage-Punk und Post-Punk
– ohne sich irgendwo festzunageln. Stattdessen: Kante zeigen, Haltung beweisen, aufdrehen.
Fazit: STRESS liefern ein Debüt, das nicht gefallen will, sondern wirkt. Roh. Echt. Und absolut hörenswert. "Getting well!"
