
Tierbefreiung #126
64 DIN-A-4-Seiten; €4,00.-
die tierbefreier e. V., Postfach 160132, 40564 Düsseldorf
www.tierbefreiershop.de
Die Redaktion widmet der aktuellen Ausgabe das Thema „Artenschutz“. Ausgehend davon, dass Schätzungen zufolge bis zu 140 Arten – bedingt durch menschgemachte Klimakrisen,
Umweltverschmutzung, Zerstörung von Ökosystemen, Urbanisierung – aussterben, richten sich die Beiträge um Motive, Wurzeln und Folgen der Umstände, und Bedingungen, in denen Tiere und Pflanzen
sich anpassen müssen oder aussterben.
Alan Schwarz liefert eine kritische Auseinandersetzung zum Thema „Artenschutz“ und kommt zum Schluss, dass Artenschutz ideologisch speziestisch ist, aber „eine notwendige Verbindung für
weiterführende gesellschaftliche Befreiung“ bildet.
Tom Zimmermann fokussiert sich auf die kolonialen Wurzeln des heutigen Artenschutzes mit dem stellvertretenden Fallbeispiel „Serengeti Park“.
Inge Ofenstein dekonstruiert die Legende, Zoos seien Orte für Artenschutz und schlussfolgert, sogenannte Erhaltungszuchtprogramme werden überwiegend aus kommerziellen sowie
betriebswirtschaftlichen Gründen praktiziert.
Anna Huber belegt mit Studien und Grafiken inwiefern Umwelt- und Ackergifte sowie Monokulturen ein Insektensterben beschleunigen und welche Folgen eine Welt ohne Insekten haben würde.
Interessant auch der Artikel über „De-Extinction-Programme“, die darauf abzielen, in den Genbestand einzugreifen, um Geschichte zu korrigieren und empfiehlt anstelle dessen, bestehende Ökosysteme
zu schützen.
Gesamteindruck:
Die aktuelle Ausgabe ist keine leichte Lektüre, sondern eine wissenschaftstheoretische Einladung zur kritischen Reflexion über gängige Konzepte von „Schutz“, „Natur“ und „Verantwortung“. Wer sich mit Tierbefreiung, Umweltethik oder gesellschaftlicher Transformation beschäftigt, findet hier wichtige Impulse.