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UNDERDOG #78

Unser Schwerpunkt thematisiert „Punk und Antisemitismus“.
Der Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 auf israelische Zivilist*innen wurde in Teilen der Punk- und linken Community nicht eindeutig verurteilt. Unsere Ausgabe will aufklären, differenzieren und die historischen, kulturellen und politischen Kontexte des Themas umfassend analysieren. Ziel ist es nicht, Szene-Bashing zu betreiben, sondern Widersprüche zu erkennen und solidarische Wege aufzuzeigen.
Unser Themenschwerpunkt fragt deshalb: Wie passt Antisemitismus in eine Community, die sich selbst als antiautoritär versteht? Wo liegen die Bruchstellen zwischen politischem Anspruch und realer Praxis? Und wie gehen heutige Punk-Communities mit dieser Geschichte um?

Der Artikel „Antisemitisches Denken und anschlussfähige Verschwörungsideologien im internationalen Hardcore-Punk“ geht der Frage nach, wie sich antisemitisches Denken in der Hardcore-Punk-Szene manifestiert, welche Bedingungen seine Anschlussfähigkeit fördern und welche internen Strategien zur Gegenwehr existieren.
Das Dossier „Antisemitismus im Punk und Hardcore – Zwischen Subversion und blinden Flecken“ analysiert anhand historischer Entwicklungen, konkreter Fallbeispiele, Liedtexte und Interviews, wie tief antisemitische Denkmuster auch in emanzipatorischen Subkulturen verankert sein können.
Der Artikel „Is Palestine a Feminist Issue? Zur Verschränkung von (Queer-)Feminismus und Antisemitismus“ will untersuchen, wie sich feministische und queere Bewegungen zur Palästinafrage positionieren, inwiefern diese Positionierungen antisemitische Tendenzen aufweisen können, und welche alternativen Zugänge möglich sind, um intersektionale Solidarität zu wahren.
Des Weiteren porträtieren wir die jüdische Punkband „The Shondes" und stellen eine Reihe kontroverser Bands und Vorfälle vor, die die Schnittstellenpunktes zwischen Antizionismus und Antisemitismus zeigen.