
Tigerjunge
Tod und Spiele LP
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Es piept, es dröhnt, es buzzert – und plötzlich steht der Tigerjunge mitten im Maschinenraum des Wahnsinns. Worte werden hier zu Waffen: scharf, stichhaltig, messerschnittig. Im Spannungsfeld
zwischen Foyer des Arts, D.A.F. und Atari Teenage Riot schleudert das Duo ein elektro-akustisches Manifest in die Dunkelheit – ein Mix aus HC-Techno, Industrial-Punk und dadaistischem Spoken
Word.
Die Beats hämmern, die Loops zittern, die Stimmen schreien und flüstern sich in Trance. „Tod und Spiele“ ist kein Album, es ist ein Ritual – ein flackernder Stromschlag im Rhythmus der
Überforderungsgesellschaft.
Mit „Füchsin“ liefert Tigerjunge das Herzstück der Platte: ein wummerndes Slam-Poetry-Mantra, halb Beschwörung, halb Selbstauflösung. Zwischen Noise und Narration verschiebt sich die Grenze
zwischen Hörspiel und Clubnacht, zwischen Identität und Simulation.
Im Epilog löst sich alles auf – eine Collage aus Field Recordings, verzerrten Stimmen und einem metamorphischen Überraschungsei der Selbstwerdung. „Verwandle dich so wie du sein willst,“ flüstert
die Stimme, bevor der Bass wieder zündet.
„Tod und Spiele“ ist Rave im Geisterhaus, Action-Speed nach zwölf Dosen Energy Drink, ein Crossover aus Slam, Punk und postdigitalem Exzess. Anstrengend, intensiv, kathartisch – und genau darum
notwendig.




