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Veganissimi

Tati (li.) in ihrem Shop
Tati (li.) in ihrem Shop

„Vielleicht schaff ich durch dieses Produktangebot andere Menschen anzusprechen, hier reinzukommen und zu probieren. Außerdem möchte ich einen Ort schaffen wo man sich auch informieren kann über Tierversuche, über Tierausbeutung...“

Für alle Veganer_innen ist Bremen um eine Attraktion reicher. Nachdem Tati jetzt ein Jahr lang einen veganen Online-Shop betrieben und mit dem Fahrrad Waren durch ganz Bremen gefahren hat, hat sie jetzt einen Laden aufgemacht, wo man alles bekommt, was sonst für Veganer_innen nirgends angeboten wird. Schon kurz vor der Eröffnung im Dezember 2012 habe ich Tati getroffen und mit ihr über ihren neuen Laden gesprochen und was das alles mit Punk zu tun hat. Nach der Eröffnung war ich natürlich auch schon da und der Laden ist wirklich sehr nett geworden. Wenn ihr mal in der Nähe seit schaut doch einfach selber mal rein (ich kann euch auch den Kuchen dort sehr ans Herz legen). Einigen Leser_innen wird Tati bereits bekannt sein. Aktuell singt sie bei der HC-Band INSONNIA und war zuvor bei Bands wie LOST WORLD, HIS IRO IS GONE, APOCALIPSTIX) aktiv.
© Regula

Hey Tati, ich hab mich sehr gefreut als ich gehört habe, dass du jetzt einen Laden eröffnest.
    Ja ich freu mich auch. Endlich. Der Laden hier, das war ein totaler Glücksgriff. Ich hab so lange gesucht, monatelang und die Läden sind erstens unbezahlbar und die, die bezahlbar sind, sind total weit weg vom Schuss.

Also du wolltest schon hier ins Steintor-Viertel?
    Ja. Ich finde das macht Sinn. Ich finde hier passt das am besten hin und hier habe ich wahrscheinlich auch die Szene die einkaufen wird. Man sagt ja immer die Leute sind so faul die gehen nur unten auf der Meile einkaufen. Ich bin jetzt drei Minuten weg von der Meile. Ich finde, ich muss jetzt mit meinem alternativ Shop nicht da unten im Getümmel  sein.

(Anmerkung der Redaktion: Seit April 2014 ist Tati mit ihrem Shop ins Viertel umgezuogen, s. google maps)

Natürlich wär das cool, aber teuer.
    Ja, wer soll denn das bezahlen! Ich will nicht so viel Geld in die Miete reinschieben, damit ich meine Waren anbieten kann. Hier ist es eine ältere Dame, der gehört das Haus, die vermietet mir den Laden für einen fairen Preis und nicht wie da unten, wo es eigentlich nur noch darum geht, ganz viel Umsatz zu machen damit du dir das leisten kannst.

Du musst ja dann auch in anderen Preisklassen anbieten...
    Ja, du musst teurer werden. Aber ich will mit dem Laden nicht irgendwie Geld verdienen, reich werden. Mein Bestreben ist nur, dass ich den Laden halten kann, meine Schulden abbezahlen und zu Hause meine Miete und meine Kosten bezahlen kann. Ich versuch die Produkte so günstig wie möglich anzubieten.

Ich glaube schon das hinter den hohen Mieten die Idee steht den Stadtteil aufzuwerten, damit da eben auch Läden hinkommen, die zahlungskräftiges Publikum ziehen.
    Ganz genau, damit geht dann die ganze Strategie auf. Und dem kann man natürlich aus dem Weg gehen, in dem man einfach in eine kleine Seitenstraße geht, oder einfach ein Stücken weiter weg.

 

Wolltest du schon immer einen Laden machen oder war das eher so, dass du gesagt hast, du fängst mal mit nem Online-Shop an und tastest dich da so ran?
    Ich wollte ja nen veganen Grill machen und hab vor vier Jahren angefangen dafür ein Konzept zu schreiben und einen Businessplan und alles und dann war ich halt bei Frauen in Arbeit und Wirtschaft  [Bremer Verein, der Frauen berät, um die Chancengleichheit von Frauen im Berufs- und Wirtschaftsleben zu verbessern; Anmerkung d. Red.] und die haben mich da durch begleitet. Ich hab das zweimal in Angriff genommen und es scheiterte beide Male an der Finanzierung. Für einen veganen Grill brauchst du einen höheren Kredit für die ganzen Geräte, bis du einen Imbiss eingerichtet hast, das ist richtig teuer. Als ich grad bei der letzten Planung war hat dann das „Tom und Karo“ [veganer Imbiss in Bremen; Anmerkung d.Red.] aufgemacht. Dann hab ich erst gedacht „Mh...“, ja aber ist doch eigentlich cool, ich hab´s eh nicht geschafft mit der Finanzierung. Dann habe ich zu Hause gehockt und hab gedacht „Was kann ich jetzt machen? In Bremen gibt's auch noch keinen Vegan-Shop, jetzt mach ich erstmal meinen Online-Shop.“
Da hab ich mir nur ein paar Tausender geliehen und den Online-Shop gestartet. Damit die Leute Porto sparen bin ich rumgeradelt in ganz Bremen und hab den Leuten ihre Sachen ohne Geld nach Hause gebracht. Ich hab dann gedacht, wenn ich den Shop mach, könnte ich mich finanzieren für den Laden. Das hat aber nicht funktioniert.

Es ist also jetzt nicht so, dass der Online-Shop so gut lief, dass du aufgrund dessen den Laden starten kannst?
    Du brauchst ja so viel Kapital um so einen Laden einzurichten und das hat halt einfach vorne und hinten nicht gereicht. Dann war ich eben wieder bei der Bank. Die Bank hat mich wieder abgewiesen und dann hat eine Freundin gesagt: „Ich guck mir das jetzt nicht mehr länger mit an. Ich hab nen Arbeitsvertrag, ich geh jetzt auf die Bank, ich leih dir dein Geld und dann geb ich dir das und du zahlst das von mir ab.“ Das war so: Jaaaaa! Jetzt hab ich den Kredit mit ihr zusammen gemacht und dann den Laden gefunden.

Hast du von so etwas auch ausbildungsmäßig Ahnung? Ich stell mir das alles ziemlich kompliziert vor und hab auch von so Buchhaltungskram und so was keine Ahnung.
    Ja ich bin ja jetzt schon über 20 Jahre vegan. Ich hab nicht einfach nur mein Kram gekauft, ich war immer ne aktive Veganerin. Ich hab mich auch immer super interessiert für alles was damit zusammenhängt. Und wenn du da zwei Jahrzehnte drin steckst, dann bist du -was die Produkte angeht einfach - fit. Ich weiß ja was gut schmeckt und was ich den Leuten gar nicht anzubieten brauch, weil's einfach scheiße schmeckt. Ich hab alles hier im Laden Probe gegessen und dann guck ich was gibt's nirgendwo anders für vegane Leute. Danach such ich aus und versuch verschiedene Bereiche ab zudecken: Bücher, Lebensmittel, Bekleidung, es gibt auch belegte Brötchen to go oder zum hier essen, es gibt fairen Coffé to go, Milchshakes, Muffins und Kuchen und auch mal eine Sahnetorte, alles was man als Veganer_in hier in Bremen nirgends kaufen kann. Man kann auch einfach gemütlich hier sitzen und einen Kaffee trinken oder sich ein Buch schnappen und lesen, halt nicht nur konsumorientiert. Die Buchhaltung habe ich mir einfach selber beigebracht. Es ist Arbeit klar, aber das kannst du alles alleine hinkriegen. Diese Registrierkasse programmieren, lauter so Kleinkram, da musste durch, da musste stumpf mit den Anleitungen da stundenlang sitzen und das einfach machen. Oder gucken, was für Behördengänge liegen halt an? Hab ich jetzt nen Ausweis, damit ich auch Lebensmittel verkaufen kann? Nen guten Ökostromanbieter für den Laden. Dann die Einkaufstüten müssen lizenziert werden, wenn sie nicht kompostierbar sind. Das ist eine Ordnungswidrigkeit, wenn ich Papiertragetüten verkaufe, die nicht lizenziert sind. Ich hab jetzt kompostierbare Einkaufstüten gefunden, zum Glück.

Wen hoffst du mit dem Laden anzusprechen? Leute die schon Veganer_innen sind oder hoffst du auch, dass neue Leute darauf aufmerksam werden?
    Also ich denk mir natürlich, vielleicht schaff ich es durch dieses Produktangebot andere Menschen anzusprechen hier reinzukommen und erstmal zu probieren und zu schauen. Außerdem möchte ich einen Ort schaffen wo man sich auch informieren kann über Tierversuche, über Tierausbeutung, was das alles für die Umwelt bedeutet, für die Mitwelt. Es liegt auch ganz viel Infomaterial hier zu all diesen Themen, damit einfach Menschen, die sich bis dato noch gar nicht damit befasst haben, mal sehen, was mit unserer Ernährung alles zusammenhängt. Und es ist natürlich schön, wenn „normal-denkende“ hier reinstolpern und vielleicht dann sehen, „Ach so das passiert mit den Kaffee, den ich bei Netto kauf.“ Ich möchte, dass mehr Menschen darauf aufmerksam werden.

Und du machst das alleine?
    Ich mach das ganz alleine ja. Ich werde das bestimmt auch das nächste Jahr ganz alleine durchziehen, weil ich glaube nicht, dass ich es mir leisten kann, jemanden einzustellen. Aber ich bin einfach nur froh, dass ich es jetzt geschafft habe. Und es ist gut wohin zu gehen wo man richtig Bock drauf hat und sich auf den Tag freut. So lang wir in dem kapitalistischen System gefangen sind, sollten alle eigentlich versuchen ihre Kohle mit etwas zu verdienen wo sie auch dahinter stehen können und auch Bock drauf haben.

Bevorzugt du dann auch bio oder ist dir das nicht so wichtig?
    Also eigentlich bevorzuge ich bio weil's natürlich zehnmal geiler ist aus einem korrekten Anbau zu beziehen. Du wirst hier nichts finden mit Sojabohnen die nicht aus Europa sind oder Palmöl was nicht aus nachhaltigem Anbau kommt. Das sind so Kleinigkeiten, aber das finde ich halt auch total wichtig. Deshalb hab ich mich auch entschlossen nur Fairwear Klamotten anzubieten, weil ich finde, dass da sich noch wenige Leute Gedanken zu machen. Natürlich, jeder weiß unsere Klamotten werden in Indien oder Bangladesh unter den miesesten Bedingungen produziert, aber ich muss ganz ehrlich sagen, es ist noch nicht so lange her, dass ich mich da mal wirklich mit auseinandergesetzt hab, und wenn du da anfängst dich richtig mit auseinander zu setzten, dann kommt dir da genauso das Kotzen. Ich will jetzt ein großes Fairwear Bekleidungssortiment haben, dass die Leute sehen, sie können sich alternativ einkleiden.

Und es ist auch bezahlbar.
    Aber teurer.

Klar, aber man will ja das die Leute am Ende einen fairen Lohn bekommen und das heißt man muss einfach mehr dafür bezahlen.
    Und das ist tatsächlich so bei den Fairwear Klamotten, da hast du als Verkäufer nicht groß Gewinn, sonst würden das die Leute nicht mehr bezahlen können. So einen blanko Fairwear Kapuzenpulli muss ich schon für bis zu 30 - 32 Euro verkaufen, der kostet schon 25 Euro im Einkauf. Der ist dann aber z.B. auch nur über den Seeweg zu uns gekommen, per Flugzeug wäre dass sonst ökologisch ja gar nicht mehr vertretbar. Dann hab ich halt keine 10 verschiedenen Kapus, dann hab ich nur zwei oder drei erstmal aber ich bitte dich, das ist doch okay. Ich bin jetzt am gucken, dass ich alles - was irgendwie die Szene-Leute gern tragen - alternativ anbieten kann. Für mich wäre es wichtig, dass die Leute nicht nur Lebensmittel einkaufen, damit sie satt sind, sondern begreifen, was dahinter für ne Politik steckt und einfach bewusst konsumieren. Ich finde, dass muss man machen, du kannst dir nicht alles von diesem scheiß System nur vorsetzten lassen und wie eine Maschine in den Supermarkt gehen, man kann sich nicht immer so drücken nach dem Motto: das geht mich alles nichts an, ich kauf das weil's billig ist.

Machst du dann den Online-Shop auch weiter?
    Ja der Onlineshop, das ist dann die zweite Sache, den mach ich ganz neu, weil der alte war ja so ein bisschen popelig einfach nur mit meinen Mitteln gezaubert sozusagen. Ich will dann auch im Onlineshop die ganzen Fairwear-Sachen anbieten, Bücher und noch mehr Sachen und möchte auch ganz viele Info-Sachen anbieten und Texte schreiben. Anfang März ist der Online-Shop fertig überarbeitet.

Aber dann nur noch normaler Postversand?
    Ja, ich kann mich nicht zerreißen. Ich fahr nicht mehr mit dem Rad. Ich hab das gerne gemacht [innerhalb der Stadt Bremen wurde frei Haus geliefert, Anmerkung d. Red.], aber ich bin jetzt ein Jahr hier rumgeeiert mit meinem scheiß Rad und egal ob's geregnet hat, die Leute haben ja angerufen und bestellt. Einmal bitte nach Walle [Stadtteil von Bremen, etwas außerhalb; Anmerkung d.Red.], im strömenden Regen. Ja und am Schluss hat mich das auch so ein bisschen genervt. Die Leute mussten zu mir nach Hause kommen, weil ich wegen € 10 nicht mehr durch die Gegend gefahren bin. Das war richtig blöd, weil erstensmal ist mein Haus so ein bisschen ein Punker-Haus und dann sind die „Normalos“, hoch, bei den Nachbarn vorbei, wo halt alles mit Müll voll steht und bei mir in der Wohnung, alles mit Leomuster dekoriert und Punk-mäßig die Bude. Irgendwie war mir das auch ehrlich gesagt nicht so recht, das ist ja auch Privatsphäre, das waren zum Teil fremde Leute, die dann in meiner Küche eingekauft haben. Und bei mir sah's schon mies aus in der Küche, der ganze Vertrieb war in der Küche. Alles voll mit Regalen mit meinen Produkten, alles voll mit Kartons mit Sojafleisch bis an die Decke gestapelt und zwischen drin saßen wir, mein Sohn und ich, und haben gefrühstückt.

Zwischen hundert Sojaschnitzeln...
    Ohne Witz echt, da war alles zugestellt.

Wie wichtig ist für dich und deinen Shop die Punk-Szene als Kunden?
    Witziger Weise sind die Online-Kunden von meinem Veganissimi-Shop keine Szeneleute. Das sind ganz normale Leute die meisten. Aus der „Szene“ an sich sind viele zu mir nach Hause gekommen und haben dort eingekauft. Aber der Großteil meiner Kunden war eigentlich komplett außerhalb von der Szene angesiedelt.

Was hat all das für dich denn mit Punk zu tun? Steht da auch die Denkweise dahinter, dass du selbst ein Ideal von einer herrschaftsfreien Gesellschaft hast und folglich auch nicht über andere Lebewesen Herrschaft ausüben willst?
    Ja damit hast du's eigentlich schon komplett  auf den Punkt gebracht. Ich glaube bei den Menschen aus der Szene da werden diese Gründe mehr oder weniger immer die Motivation dafür sein, vegan zu werden. Ich denk die Menschen, die nicht aus der Punk-Szene kommen, werden sich wahrscheinlich aus ernährungsbedingten, aus moralischen, aus ethischen, aus politischen Gründen Gedanken machen. Ich denke, wenn du aus der Punk-Szene tiefverwurzelt kommst und du gegen ein System bist was auf Ausbeutungen und Unterdrückung basiert, dann kommst du da eigentlich nicht dran vorbei. Aber es gibt sehr viele Leute in der Szene die da gut dran vorbeikommen, die irgendwie Anarchie auf einem unter Ausbeutung entstandenen T-Shirt stehen haben, mit nem Burger vom McDonalds in der Hand und nen Iro haben. Da gibt's total viele, die sich nicht wirklich tiefgründig Gedanken machen, sondern nur irgendwelchen Parolen nachlaufen und das kotzt mich an. Punk ist ja nicht automatisch politisch. Aber für mich hat Punk immer bedeutet, dass, wenn man sieht was scheiße ist, man drauf reagiert, das Maul aufmacht und vielleicht sogar dann handeln kann. Und ich finde es immer noch komisch wie Punks oder Szene-Leute so blauäugig und mit Scheuklappen durch diese beschissene Gesellschaft laufen und nicht sehen was eigentlich passiert und auch überhaupt kein Interesse dran haben.

Ja, das ist dann immer schade, denn eigentlich geht man so ein bisschen davon aus, man gehört einer Szene an und man könnte so eine Ebene finden.
    Es gibt so viel Facetten auch in unserer Szene, es gibt so viele unterschiedliche Menschen in unserer Szene und es wird immer natürlich auch Leute geben die sehen zwar so aus und haben dann irgendwo auch einen Ansatz oder sind auch Antifaschisten, aber sind halt irgendwie homophob eingestellt oder die letzten Prollos, Sexisten...Ich mein das gibt's in unsere Szene ja auch ohne Ende: einfach nur Vollidioten. Und ich hab viele normalere Leute kennen gelernt, die nicht Szene zugehörig sind, die einfach richtig was auf den Kasten haben, die politisch aktiv sind und sich weitaus mehr Gedanken machen wie diverse Szene-Leute.

Glaubst du vegan zu sein ist eine praktische politische Handlung durch die auch wirklich etwas verändert werden kann oder ist es für dich eher so eine Art gelebte Utopie?
    Also ich glaub nicht, das es eine Utopie ist, weil eine Utopie ist ja eigentlich etwas unerreichbares. Ich würde schon sagen, das ist für mich einfach gelebte Politik und gelebte Einstellung. Die einfachste Art Widerstand zu leisten, war für mich immer über den eigenen Konsum nachzudenken und z.B. Sachen zu boykottieren. Wenn ich z.B. kein Bock hab, Scheiben einzuschlagen oder mich nicht so gerne auf Demos wage, warum auch immer, dann kann ich doch aber auch selber politisch handeln, in dem ich mal mein eigenes Verhalten hinterfrag, und da kann ich z.B. anfangen bei meinem eigenen Konsum. Wenn das jetzt natürlich jeder tun würde, überleg mal, dann hätten wir ja gesamt ein viel bewussteres Verhalten von Menschen. Und deshalb finde ich es total wichtig und eigentlich nicht utopisch.
Wenn ich mir jetzt z.B. die Entwicklung von den letzten zwanzig Jahren anschaue, es ist so krass wie viel Menschen vegan geworden sind oder wie in der Gesellschaft Veganismus akzeptiert ist. Als Utopie möchte ich es eigentlich nicht sehen, dann würde ich ja mit meinem Wunschdenken und mit meinem Vegan-Shop in so einer Seifenblase leben, nach dem Motto: so hier ist die Welt in Ordnung.

Ich denke, das ist ein Umdenken vor allem in einem, ich sag mal, „westlichen“ Konsumdenken. In vielen Ländern, wo man nicht diesen westlichen Kapitalismus hat, da würde veganes Leben einfach nicht funktionieren, und da würde ich mir das auch nicht anmaßen, irgendwem aus dem Konsum von Tierprodukten einen Vorwurf zu machen.
    Also das von vornherein gesagt, ich rede nur von, sag ich jetzt mal westlichen Ländern. Ich rede von den Ländern die im Überfluss leben, die nur für Profit über Leichen gehen, und ich rede nicht von armen Ländern. Also das ist gar kein Thema, dort gibt es einfach noch mal eine ganz andere Problematik. Ich rede wirklich hier von diesem Massenkonsumverhalten, von dieser Massenausbeutung.

Die ja auch zu dieser Armut führt.
    Die auf der anderen Seite die Leute arm macht in den armen Ländern, ganz genau. Wir beuten ja mit unserem Konsum die armen Länder absolut aus und darum geht's mir. Ich finde es total wichtig, dass jeder der einkaufen geht, sich damit auseinandersetzt was er/ sie kauft und einfach mal begreift was hinter jedem einzelnen Produkt steckt. Wir leben hier wie die Made im Speck, und ich finde, es ist unsere Pflicht nicht einfach blind durchs Leben zu gehen.

Schaut mal vorbei:
Veganissimi in Bremen, Horner Straße 1a in 28203 Bremen
Täglich geöffnet von 10.00 - 18.30 / Sa 10.00 - 16.00

http://www.veganissimi.de

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