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Tierbefreiung #121

Tierbefreiung #121
Tierbefreiung #121

Tierbefreiung #121
64 DIN-A-4-Seiten; €4,00.-  
die tierbefreier e.V., Postfach 160132, 40564 Düsseldorf
www.tierbefreiershop.de
    Die Redaktion und Gastautorin thematisieren und reflektieren in dem ausführlichen Schwerpunkt die gesamtgesellschaftliche Problematik    Behandlung von nichtmenschlichen Tieren, die vor der Kamera aus Unterhaltungszwecken missbraucht werden. Tiere vor der Kamera und in Filmen haben eine lange Tradition. In den frühen Tagen des Films waren Tiere oft Teil von Stummfilmen. Pioniere wie Georges Méliès verwendeten Tiere in ihren Produktionen, sei es für komödiantische Effekte oder als Teil von Handlungssträngen.

Im Laufe der Jahre sind bestimmte Tiere zu regelrechten Stars geworden. Bekannte Beispiele sind Hunde wie Lassie und Rin Tin Tin, Flipper sowie Affen wie Cheetah, die in verschiedenen Filmen und Serien auftraten.
Mit der steigenden Nachfrage nach tierischen Darstellern entstand eine spezialisierte Industrie für Tiertraining. Tiertrainer arbeiten eng mit Filmproduktionsgesellschaften zusammen, um sicherzustellen, dass Tiere die gewünschten Handlungen auf der Leinwand ausführen können. Viele kennen den Hinweis „No animals were harmed“ („Es kamen keine Tiere zu Schaden“), ein Label, ohne das heutzutage kein Film mehr auskommt. Investigative Berichte berichten jedoch von Vertuschungen, Korruption und Tierhaltungsverstößen. Wichtiger ist der Filmindustrie, das Verhältnis von Menschen zu anderen Tieren zu normalisieren, reproduziert Speziesismus, Vorurteile, Macht- und Ausbeutungsverhältnisse und bedient bewusst menschliche Emotionen/Erwartungen, um diese Rollenbilder zu verharmlosen/verniedlichen, was insbesondere bei Kindern hervorragend funktioniert.

Gesamteindruck:

Der Einsatz von Tieren für Unterhaltungszwecke, sei es in Filmproduktionen, Werbung oder anderen Medien, wirft Fragen hinsichtlich des Tierschutzes und ethischer Grundsätze auf. Tiere haben eigene Bedürfnisse, Empfindungen und ein Recht auf Wohlergehen, und der Missbrauch für Unterhaltungszwecke kann zu physischem und psychischem Leiden führen.
In vielen Ländern gibt es Gesetze und Vorschriften zum Tierschutz, die den Einsatz von Tieren in Unterhaltungsindustrien regeln. Diese Gesetze variieren jedoch stark, und es besteht möglicherweise Bedarf an internationalen Standards oder strengeren Vorschriften, um den Schutz von Tieren vor Missbrauch zu gewährleisten.
 Mit dem Fortschritt der Technologie, insbesondere der Computer Generated Imagery (CGI), hat sich die Art und Weise, wie Tiere in Filmen dargestellt werden, verändert. Einige Szenen, die früher realen Tieren abverlangt wurden, können nun mithilfe von Animation und Spezialeffekten erstellt werden.
Trotz dieser Tradition und des Fortschritts in der Tierhaltung am Set gibt es weiterhin begründete Bedenken hinsichtlich des Wohlbefindens von Tieren in der Unterhaltungsindustrie. Es ist wichtig, dass die Filmindustrie und die Gesellschaft insgesamt sich dieser Bedenken bewusst sind. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft diese Problematik ernst nimmt und nachhaltige Lösungen sucht, um sicherzustellen, dass Tiere nicht für den eigenen Unterhaltungswert ausgebeutet werden. Dies erfordert eine Zusammenarbeit zwischen Tierschutzorganisationen, Gesetzgebern, der Unterhaltungsindustrie und der Öffentlichkeit. Dies erfordert aber auch ein ernsthaftes Interesse von Eltern an Kindern, um über Tierleid und -ausbeutung zu sprechen. Hierfür gibt es auch tolle Kinderbücher, die diese Themen grafisch umsetzen. Anna Schuberts Enthüllungsbericht über Tierleid im „Tierwohl“-Stall indes belegt, dass bewegte Bilder über Tierleid Potenzial haben, die Öffentlichkeit zu informieren, aufzurütteln und die Wahrheit über Zustände in der Tierindustrie zu dokumentieren.