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UNDERDOG #56

UNDERDOG #56
UNDERDOG #56

UNDERDOG #56
Schwerpunkt: Femme Rebellion

In Punk- und HC-relevanten Communities ist eine Überrepräsentation von (cis-)Männern erkennbar. Auch außerhalb davon haben Frauen* mit vielen Problemen zu kämpfen - sei es mit sexistischen Sprüchen, mit expliziten Ausschlüssen aus Gruppierungen oder mit den tradierten Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen, die auch durch interne Hierarchien reproduziert werden.

Uns ging es mit dem hier aufgemachten Spektrum „(Queer)Punk-Feminismus“ nicht darum, die teilweise praktizierten Abgrenzungen zwischen queertheoretischen feministischen Ansätzen zu wiederholen, sondern Möglichkeiten für produktive Verbindungen zu suchen. Dabei sollen zum einen bestehende Konfliktfelder zwischen Diskurs, Anspruch, Erwartung und Materialität sowie Struktur, Handlungsfähigkeit und Subjektivität aus (queer)feministischer Perspektive aufgezeigt werden.
Der Schwerpunkt Femme Rebellion liefert zudem viele Eindrücke vom gleichnamigen  D.I.Y. Musikfestival, „das MusikerInnen und Musikinteressierten jeglichen Geschlechts einen open space zur Verfügung stellen möchte, um mit den bisher immer noch geltenden sexistischen Rollenverteilungen in der Musikszene zu brechen“.

Wir haben Artikel über "Femme-Ästethik" und über das Thema "Femme Riot" Artikel geschrieben.
Wir sprachen mit den teilnehmenden Bands Genderlexx, Lucky Malice, Eat Lipstick und unterhielten uns mit Marta, die auch mit Ronny zusammen als Duo Matrone auftrat, und Jakob aus dem Orga-Team (Interview).
Des Weiteren sprachen wir mit Dr. Katharina Wiedlack, die die die queer-feministische Punkszene in den USA und Kanada untersucht und ein Buch darüber veröffentlicht hat. Ihre „Anti-social History“ ist einerseits eine Anspielung an den sogenannten 'Anti-Social Turn' in der Queer Theorie, andererseits eine Referenz zu der anti-sozialen Attitüde des Punk.
Darüber hinaus sprachen wir mit Denice Bourbon, die sich vor allem in der Avantgarde-Queer-Szene bewegt, wo sie als multi-talentierte Künstlerin tätig ist. Sie hat sich früh für queere Weiblichkeiten interessiert, besonders die Burlesque-Show hat ihr geholfen, dem queer-lesbischen Anliegen gerecht zu werden.
Genderterror ist die antikommerzielle Queerparty im Autonomen Zentrum Mülheim, gegründet von ein paar Leuten aus dem AZ-Mülheim, dem FrauenLesben-Referat und dem SchwuBiLe-Referat der Universität Duisburg-Essen sowie einigen Einzelpersonen. Wir unterhielten uns mit der Orga-Gruppe und mit Fabian als Einzelperson aus diesem Team.